Mittwoch, 1. Januar 2020
Dezember: Ski fahren, Feiertage und Traditionen
Normalerweise ist Dezember hier der Monat, indem es richtig viel schneit. Leider dieses Jahr nicht wirklich. Also es war nicht so, dass es gar keinen Schnee gab, es wurde schon ab und zu mal schön weiß, aber entweder ist es dann zum Großteil alles sofort wieder weggeschmolzen oder ist zu grauer Eismatsche am Straßenrand und Eis auf den Gehwegen geworden. Aber so schöne weiße Bäume und unberührter Schnee, wie man sich das Vorstellt war leider nicht.

Diesen Monat war ich drei Mal Skifahren. Beim ersten Mal war das mit dem Schnee schon besser als beim Ersten Mal oben in Sun Peaks, aber es waren noch bei weitem nicht alle Pisten und Lifte offen. Nach Weihnachten jedoch war alles dann (jedenfalls in den höheren Bereichen) schön weiß und Wunderland-mäßig.



Wir sind an diesem Tag mit unseren Skiern auf dem Rücken auf den höchsten Berg im ganzen Skigebiet gewandert (durch unberührten Tiefschnee, das war echt verdammt anstrengend, weil man bei jedem Schritt Becken tief eingesunken ist) und sind dann runter durch denselben, unberührten Tiefschnee gefahren. Dort oben war es echt unfassbar schön:



Das dritte Mal, das wir waren, war sehr spontan (entschieden um 11 Uhr nachts am Vortag) am 31. Wir hatten eigentlich schon geplant, an dem Tag auf die Piste zu gehen, jedoch war ein Schneesturm mit 30cm Schneefall angesagt. Und genau das ist im Nachhinein auch (was für eine Überraschung) eingetreten. Man konnte die Piste teilweise nicht 2 Meter vor sich sehen, es hat von morgens bis abends heftigst durchgeschneit, sodass man quasi nur durch Tiefschnee gefahren ist, da wenn man eine Piste runtergefahren ist, bis man wieder oben war, sie wieder komplett zugeschneit war. Die Pisten waren deshalb jedoch sehr, sehr hügelig und zusammen mit dem Nebel ist man teilweise nur runtergefahren mit dem Ziel sich nicht hinzupacken oder stecken zu bleiben (ich will wirklich nicht wissen, wie viele Male ich mich an diesem Tag hingepackt habe, der Tiefschnee hat das wieder aufstehen auch sehr erschwert). Meine Skibrille war außerdem wohl nicht gemacht für solche Wetterumstände, sodass ich mir eine anständige Brille ausleihen musste, was jedoch länger als gedacht gedauert hat, da der Strom ständig ausgefallen ist und das System ein bisschen brauchte, um wieder zu funktionieren. Weshalb übrigens auch die Lifte ständig sehr abrupt stehen blieben und dann auch schon mal so 10 Minuten sich nicht bewegten. Also Lift fahren an diesem Tag war echt nicht das schönste: Man saß länger da drinnen als sonst, die Schlangen waren wegen der Ferienzeit fast so lang wie es in den Alpen üblich ist, man wurde komplett zu geschneit und konnte noch nicht mal den Ausblick wie sonst immer genießen, da es so neblig war. Aber dafür waren die Abfahrten umso besser: Nachdem das mit den Stromaussetzern angefangen hatte, wurde es sehr viel leerer (noch viel leerer als es sonst schon immer ist), der Schnee wie schon gesagt einfach nur der Hammer und es war echt mal eine schöne Abwechslung vom normalen Pisten fahren, diese Wildabfahrten. Für mich auch (abgesehen von dem Mal davor) das erste Mal richtig Tiefschnee fahren, nicht nur auf perfekt präparierten Pisten.
Außerdem haben mir die beiden mit denen ich Skifahren war, den „one-eighty“ beigebracht, einen Trick, bei dem man einfach nur springt und sich dabei in der Luft um 180 Grad dreht. Das ist der Vorteil mit Leute Skifahren zu gehen, die echte Profis sind!

Meine Gastfamilie ist ja sehr groß, 6 Kinder! An Weihnachten war also volles Haus angesagt: Jessica (die älteste) hat ihren Freund mitgebracht, Alex kam mit ihrem Verlobten aus England, dessen britische Oma Molly auch da war. Also 12 Leute insgesamt! Für mich sehr anders als unser ruhiges Weihnachtsfest zu viert. Was auch sehr komisch für mich war, dass als ich am 24. morgens aufgewacht bin, in Deutschland alle schon ihre Geschenke bekommen haben und das Fest schon vorbei war, und wir noch einen ganzen Tag davon entfernt waren. Wir waren abends alle zusammen in der Kirche, danach gab es ein riesiges Buffet, wir haben alle zusammen Minispiele gespielt, wobei jeder schon zwei Geschenke bekam. Am nächsten Morgen war es dann Zeit für die Geschenke.
(Kurze Zwischenstory: Max ist der jüngste in der Familie, 19 Jahre alt. Eine Weihnachtstradition ist, dass er jedes einzelne Jahr, sich vor dem Geschenke auspacken übergeben muss, weil die Aufregung einfach zu viel für ihn ist. Es werden keine Geschenke geöffnet, bevor Max sich nicht übergeben hat! Dieses Jahr, das zweite Jahr als Erwachsener, hat er es jedoch geschafft! Wir haben das Abendessen vom Vortag nicht wiedergesehen.)
Ich habe in meinem Lebe noch nie so viele Geschenke unter dem Baum gesehen.



Alle Geschenke wurden der Reihe nach geöffnet, sodass jeder auch sehen konnte, was wer bekam. Aber mit den vielen Leuten hat es auch entsprechend lange gedauert: Nach anderthalb Stunden gab es ein erstes Frühstück, nach erneuten anderthalb Stunden Geschenke öffnen danach, gab es dann eine zweite Runde Frühstück. Danach wurden Klamotten anprobiert, Dinge ausgepackt und ausprobiert und ein Weihnachtsfilm geschaut. Ich bin mit Stephanie, einer Marathonläuferin (nächstes Jahr wird sie auch den Berlin Marathon laufen!), eine schöne große Runde laufen gegangen, danach haben wir in einer kleinen Runde (nur die beiden Engländer Dan und Molly, Stephanie und Ich haben sich gefunden) einen Weihnachtsspaziergang gemacht (wobei, was mir noch nie passiert ist, mein frisch gewaschenes Haar eingefroren ist, das hat sich echt komisch angefühlt). Abends gab es dann das Turkey-Dinner. Es gab die gleichen Sachen, die es auch an Thanksgiving gab, nur dieses Mal habe ich keinen Truthahn probiert, es schmeckt auch echt nicht besonders, halt wie Geflügel und ich bin echt kein großer Fan, mal ganz abgesehen davon, dass ich jetzt seit siebeneinhalb Monaten Vegetarier bin.

Ich hatte das Gefühl, dass das ganze Weihnachtsfest hier nicht so über das Christliche ist, sondern eher um Geschenke, Geschenke und noch mehr Geschenke. Stephanie meinte zu mir sogar, dass sie als Kind immer diejenigen gewesen wären, die am wenigsten Geschenke bekommen haben, da sie so eine große Familie waren. Jedoch fand ich, dass alle schon sehr, sehr großzügig beschenkt wurden!

Am 26. war dann Boxing-Day! Der kanadische Black-Friday. Ich habe die Mall noch nie so unfassbar voll erlebt. Gefühlt war ganz Kamloops dort. Aber die Angebote waren schon echt der Hammer, ich habe ein paar schöne Deals abgestaubt!


In den nächsten Tagen haben wir mit der Familie ein paar echt schöne Sachen gemacht: Wir waren im Wildlife-Park, wo es abends als wir da waren eine Lichtshow gab


Wir waren im Kino und haben alle zusammen Star Wars geguckt, wollten Bowlen gehen (es ist dann an einer ausgebuchten Bowlinghalle gescheitert) und waren einmal zusammen Sushi essen.


Eine weiter kanadische Tradition, ist das New Years Polar Bear Swimming. Um 12 am ersten jedes Jahres, geht man im Fluss baden! Und wir haben das natürlich gemacht!
Um Punkt 12 sind alle Leute gleichzeitig in Bikinis und Badehosen in den Fluss gerannt. Ich glaube ich muss nicht erwähnen, dass es dezent kalt war. Nach ein paar Sekunden, einem kurzen Untertauchen, sind alle wieder so schnell wie es ging rausgerannt und haben sich in Handtücher und Decken gewickelt. Die Hardcore Leute haben natürlich ein ausgelassenes, langes schönes Bad genommen. Manche waren bis zu ein paar Minuten drinne!

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Sonntag, 1. Dezember 2019
In Weihnachtsstimmung😊
Am Freitag, den 15.11. wollte ein 8. Oder 9. Klässler die Turnhalle während des Volleyballspiels vergasen. Er hatte es wohl einer anderen Person gesagt, die es rumerzählt hat, bis dann einer endlich den Mut hatte ins Sekretariat zu gehen und es zu melden. Daraufhin wurde (offensichtlich) die Polizei gerufen, die dann verschiedene Spinde durchsucht hat, bis sie in einem eine selbstgebaute Gasbombe, eine Gasmaske und einen Block Kokain gefunden haben. In einem Spind von einem acht oder neunt Klässler… Was ich aber echt nicht okay finde, ist wie unsere Schule mit solchen Situationen umgeht. Das war nämlich nicht das erste Mal, das es eine Bombendrohung gab. Ein paar Wochen nach Schulbeginn gab es schonmal eine und es wurden nur unsere Eltern informiert, der Schultag ansonsten ging ganz gewöhnlich weiter, die Schüler wussten noch nicht mal davon! Davon erfahren haben wir im Nachhinein über besorgte Eltern, die ihren Kindern geschrieben haben, ob sie denn okay wären oder später in den Nachrichten. (eine andere Schule hatte in diesem Zeitraum auch zwei Drohungen und beide Male gab es an diesem Tag keine Schule, zur Sicherheit der Schüler) Und auch dieses Mal hat uns niemand etwas darüber gesagt, alle meine Informationen habe ich über Gossip und gerede von Schülern in der Umkleide, auf Klo oder auf dem Gang. Deswegen habe ich auch keine Ahnung, was wirklich genau passiert ist; ich selbst habe nur EINEN Polizisten in der Schule rumlaufen sehen, der verschiedene Spinde ausprobiert hat.
Jedenfalls hat unsere Schule alles wie sonst weiterlaufen lassen, das Volleyballspiel selbst hat sogar noch stattgefunden, wobei die halbe Schule zu geguckt hat! Ich kann ja verstehen, dass die Schule kein großes Ding daraus machen will und alles nach Hause schickt und somit mehr Leute auf die Idee kommen, das zu machen, um Schule ausfallen zu lassen, aber trotzdem… Ich meine der Typ hatte die Bombe einfach mit in der Schule! Und es wäre vielleicht echt was passiert, wenn der es nicht jemanden weitererzählt hätte!

Am Sonntag (der 17. November!) war die Christmas Parade in Downtown Kamloops, entlang der Haupt Einkaufsstraße dort. Alle Geschäfte haben dafür ihre Schaufenster geschmückt, Lichterketten entlang der Bäume und es sind ganz viele Wagen, Tanzgruppen oder andere örtliche Organisationen, aufgestylt in Weihnachtsoutfits mit ganz vielen bunten Lichtern usw., wie bei einem Umzug vorbeigelaufen. Die kleinen Kinder haben Süßigkeiten bekommen und ganz zum Schluss kam der Weihnachtsmann. Danach sind wir (Paula und Gabis Gastfamilie und ich) bei Red Robin essen gegangen, haben auf dem Nachhause weg noch eine Eis-Pause bei DQ (das Eis dort ist zu gut, ohne Witz!) gemacht, bevor ich alle meine Sachen zusammengepackt habe und zurück zu meiner Gastfamilie gegangen bin.
Seit der Christmas Parade sind alle total in Weihnachtsstimmung: In der Schule fangen wir an die Klassenräume zu schmücken und in Leadership planen wir die ganzen Weihnachts-Events, die im Dezember stattfinden werden. Alle Leute (und ich meine nicht nur vereinzelte Weihnachtsfanatiker, nein. Wirklich JEDER) fangen an ihre Häuser zu schmücken:



(Das sind unsere Nachbarn. Die Lichter gehen an und aus, abgestimmt auf die Weihnachtsmusik, die 24/7 läuft. Mein Gastbruder, dessen Zimmer direkt dahin ausgerichtet ist, tut mir echt leid. Einen Abend meinte er, dass die Lichter nicht zu 100% richtig abgestimmt sind, sie gehen ein bisschen später an oder aus als der Beat ist…)

Und auch ich kann mit dem allem gar nicht anders, als auch in Weihnachtsstimmung zu kommen. Meine Gastmutter hat unsere Tassen gegen Weihnachts-Tassen ausgetauscht und schmückt fleißig das Haus. Wir haben zwei Weihnachtsbäume und werden beide heute Abend als Familie zusammen schmücken. Ich höre nur noch Weihnachtsmusik und alle reden über was man schenken könnte. Dabei ist es kaum Dezember! Unsere schönen Nachbarn, die an Halloween ja schon so dermaßen übertrieben haben, die mit dem Es-Monster vor der Tür, deren Haus blinkt, leuchtet und klingt auch schon ganz schön. Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, deren Haus und Bäume im Garten sind zu 150% in Lichtern gewickelt. Ach, muss ich erwähnen, dass sie jedes Jahr einen eigens betriebenen Radiosender extra für Weihnachten haben?

Am Donnerstag, nachdem wir in Foods Nudeln gemacht haben, hat eine Gruppe unter ihrer Spüle eine tote Ratte gefunden. Ich weiß nicht was ich schlimmer finde, der Fakt, dass dort eine tote Ratte war, (und ich will nicht wissen wo die vorher alles schon war und ob es nicht noch mehr von ihrer Sorte gibt) oder der Fakt, dass diese Gruppe anscheinend zum ersten Mal die Seife unter der Spüle benutzten wollte…

Freitagabend waren wir dann zum ersten Mal hier eislaufen, mit den internationalen und ein paar Kanadiern aus unserer Schule. Das war wirklich cool, wir hatten total viel Spaß, vor allem als uns die Mutter einer Kanadierin in ihrem Truck zurück mitgenommen hat zu fünft hinten auf der Rückbank gedacht für drei… Das nächste Mal eislaufen war ich heute und mir ist wieder aufgefallen, dass alle hier einfach richtig gut eislaufen können! Niemand (außer kleine Kinder, die es gerade lernen) kann hier nicht eislaufen, alle fahren wie richtige Profis. Man lernt das hier anscheinend schon, wenn man ganz jung ist und hat das dann einfach im Blut oder so. Ich komme mir echt blöd vor mit meinen unbeholfenen Versuchen, richtig Rückwärts zu fahren.

Am Samstag war Curling angesagt! Wir hatten einen anderthalb Stündigen Crashkurs bekommen. Und es war gar nicht mal so schwer, hat relativ viel Spaß gemacht sogar! Gut, ist natürlich auf Dauer echt langweilig und kalt, wenn man die ganze Zeit auf dem Eis steht und nur ab und zu mal die Steine schießt. Uns wurde dort jedenfalls gesagt, dass jede Schule wohl ein Curling-Team hat, was wir bei unserer Schule nicht wussten. Paula und ich haben uns dann mal erkundigt und tatsächlich, es gibt eins! Wir haben uns dann mal letzte Woche beim verantwortlichen Lehrer dafür angemeldet, mal gucken ob das hinhaut. Ich meine, wir haben jetzt eh kein Sport, den wir hier an der Schule machen für diese Saison, das wie gesagt Basketball echt nicht mein Ding ist, also warum nicht?

Malin hat Downtown ein richtig schönes Café entdeckt, indem es alles glutenfrei und sogar vegan gibt. Nach dem Curling sind wir dann alle zusammen dorthin, haben schön gegessen und anschließend sind Almut und Malin zu mir gekommen und wir haben gebacken (veganes Blaubeer-Bananenbrot, war mega lecker!) Malin war super begeistert von der ganzen Sache, weil in ihrer Gastfamilie darf sie sich noch nicht mal selbst Abendessen zubereiten, geschweige denn irgendwas backen.
In deren Haus leben noch 6 andere Internationale Schüler oder Studenten, plus ein kanadischer Gastbruder. Es gibt dort eine ganze Din A4 Seite an Regeln, einschließlich welche, die besagen wann man duschen kann, wie und wann man zu essen hat usw. Das heißt für sie war es das erst Mal in drei Monaten, dass die überhaupt auch nur zwei Dinge zusammengemixt hat, die nicht Milch und Müsli sind.

Kamloops Transit. Das ist auch noch so ein Thema hier. Als internationale Schüler, Jugendliche denen nicht erlaubt ist Auto zu fahren, sind wir stark abhängig von den Bussen hier. Manche Gasteltern holen ihre Schüler sogar nie von irgendwo ab oder bringen sie irgendwo hin, einfach weil sie andere Dinge zutun haben. Ich kann schon froh sein, dass meine Gasteltern das machen, ohne das wäre meine einzige Möglichkeit nach halb acht Uhr nach Hause zu kommen Taxi fahren, was ja zugegebenermaßen echt nicht billig ist, weil der letzte Bus, der nach Juniper Ridge hochfährt, wo ich wohne, dann kommt. Und dort hoch zu laufen, wobei man vorher noch einen anderen Bus nehmen muss, um überhaupt nach Valleyview zu kommen, dauert eine halbe Stunde. Im Herbst war es nicht empfohlen, das zu machen wegen den Bären und jetzt ist es ganz einfach viel zu kalt dafür.
Ich habe es bestimmt schonmal erwähnt, dass dieser Bus auch nur alle Stunde einmal fährt und teilweise einfach kommt, wann er will: Einmal wollte ich vom Gym nach Hause fahren, war extra 5 Minuten vorher an der Haltestelle (klingt ja echt nicht so viel, aber länger kann man sich auch wirklich nicht draußen aufhalten). 10 Minuten nachdem der Bus eigentlich kommen sollte, habe ich dann festgestellt, dass der wohl viel zu früh gekommen ist. Also konnte ich schön im (Gott sei Dank) warmen Tim Hortens an der Haupt Umsteigestelle eine Stunde warten.
Dieser Tim Hortens ist wirklich ein Haupt-Treffpunkt für internationale Schüler. Immer trifft man dort irgendjemanden, der entweder auf seinen Bus oder auf seine Freunde wartet, deren Bus später ankommt. Und egal welche Uhrzeit es ist – jedes einzelne Mal.
Aber ja, Kamloops Transit… Man kann immer mit halbstündigen Verspätungen sowie mit 10 Minuten zu früher Abfahrt rechnen. Oder sogar komplett Ausfälle, kommt drauf an wie viel Glück man so hat. Außerdem fahren die Busse immer nur kurze Distanzen, beispielsweise Almut muss drei Busse nehmen, um zu mir zu kommen. Klingt jetzt auch nicht so viel, aber für eine Kleinstadt, wo es echt nicht viel Busverkehr gibt, heißt das zweieinhalb Stunden pro Fahrt. Als wir heute Eislaufen waren sind wir um 3:45 in den Bus gestiegen. Sie ist um 6:15 zu Hause angekommen, musste zwischendurch 45 Minuten im Tim Hortens warten.

Am Mittwoch, den 27.11. war ich zum ersten Mal Ski fahren! Das nächste Ski Resort ist Sun Peaks, zweitgrößtes in ganz Kanada und 50 Minuten mit dem Auto entfernt. Leider hatte nur eine Piste und zwei Lifts offen, wegen Schnee Mangel. Wir hatten zwei Trainer, die mit uns den ganzen Tag rumgefahren sind, ein paar Übungen mit uns gemacht haben und uns Tipps gegeben haben. Es war echt cool, ich freue mich jetzt schon super darauf, wenn das ganze Resort offen hat, viel Schnee liegt und es bittschön nicht so verdammt kalt ist! (was wahrscheinlich eher weniger passieren wird, wenn, dann wird es eher noch kälter…) Aber gut, der Blick, den man von oben hatte, war gigantisch, und dabei waren wir noch nicht mal am höchsten Punkt! Den kann man nur mit einem Lift erreichen, der vom Tal dort ganz hochfährt und einfach eine halbe Stunde dafür braucht!





Auf dem Weg zurück hat uns die Leiterin mit freien Eishockey Karten überrascht! Also waren wir gestern, am Samstag, abends beim Eishockey. Doch dieses Mal war es kein gewöhnliches Spiel, sondern es war das jährliche teddy bear toss Event. Bei diesen wirft jeder, sobald die Blazers ein Tor schießen Teddybären aufs Eis, die Spieler sammeln dann alle auf und spenden diese an Kinder im Krankenhaus. Leslie hat mir erzählt, dass einmal, als ihre Tochter Alex zu dieser Jahreszeit krank war und auch im Krankenhaus war, sie einen bekommen hatte. Jedoch war sie damals 16 Jahre alt und die Blazers sind alle zwischen 16 und 20 Jahre. War für sie also nicht besonders komfortable, die ganze Situation… Ein paar der Blazers gehen übrigens auch auf meine Schule, da unsere Schule die einzige mit einer Hockeyakademie ist. Und zwei von ihnen wohnen sogar zwei Häuser weiter von uns, zusammen!
Jedenfalls nachdem sie das Tor erzielt haben (welches ich zum ersten Mal komplett gesehen habe, jedes andere Mal als wir Eishockey gucken waren, war ich entweder auf Toilette während sie ein Tor geschossen haben, habe mich mit jemanden unterhalten und nicht aufgepasst oder saß so, dass ich das Tor eh nicht sehen konnte. Aber dieses Mal saßen wir direkt vor dem Tor und ich hatte perfekte Sicht!) ging es dann los. Und es war echt unfassbar, wie viele Teddys geworfen wurden! Falls irgendjemand interessiert ist, hier ist ein Video der Highlights vom Spiel, man kann richtig schön sehen, wie die Teddys fliegen:
https://blazerhockey.com/video/blazers-win-4-1-on-teddy-bear-toss-night
(Übrigens glaube ich, dass extra dieses Spiel dafür ausgesucht wurde, da das andere Team echt nicht gut war und man wohl kaum einen Gegner aussuchen kann, bei dem Die Blazers dann kein Tor schießen und alle schön ihre Bären wieder mit nach Hause nehmen können.)

Jetzt sitze ich hier, eingewickelt in einer warmen Wolldecke, Weihnachtslieder hörend, mit einem veganen Matcha-Eggnog mit Sahne neben mir und schreibe diesen Eintrag. Draußen hat es kurz nachdem ich vom Eislaufen kam angefangen zu schneien und jetzt ist alles in weiß. Heute Abend schmücken wir wie gesagt zusammen den Weihnachtsbaum und morgen haben wir frei. Damit einen schönen ersten Advent an alle! 😊 (Wir zünden hier keine Kerzen an)

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Freitag, 15. November 2019
Halloween, NaNoWriMo, Provincials, tanzen, Umzug und erster Schnee!!
Am Tag vor Halloween haben wir ein pumkin pie eating-contest veranstaltet – also wer am schnellsten ein riesiges Stück (mit Sahne drauf natürlich) in sich hineinstopfen konnte. Hier mal ein Bild davon wie riesig die Stücke waren…


Es wurde in der Turnhalle vor allen die zugucken wollten veranstaltet. Und um ehrlich zu sein, es war nicht besonders schön, das mit anzusehen. Ein Junge aus meinem Creative Writing Kurs hat gewonnen. Wuhu. Yey him.
Abends bin ich dann etwas ausgeflippt, weil ich noch kein Kostüm hatte. Ich habe dann geguckt was ich für (wenige) Klamotten habe und was man daraus machen kann. Am Ende bin ich dann als Harley Quinn gegangen, musste dafür nur ein weißes Shirt von mir bemalen. Und es sah echt nicht schlecht aus!

In der Schule war ich echt begeistert, wie viele Leute sich verkleidet haben! Bestimmt die Hälfte der ganzen Schule. Und auch nicht nur in unkreativen, schnell zusammengeworfenen Sachen, sondern echt coole Kostüme. Meine Favoriten waren: Bacon, Bierkasten (die haben den Kostüm Wettbewerb gewonnen), Freddie Mercury, Katniss Everdeen, Captain Jack Sparrow und das beste: der Junge in unserer Danceclass war eine Dragqueen! Mit allem drum und dran; falschen Brüsten, falschem Po, Perücke, hautengem, lila Kleid und komplett geschminkt. Mit Abstand das beste Kostüm, das ich je gesehen habe!
Zu Hause habe ich dann unseren Kürbis von der Farm geschnitzt, mit nur einem Küchenmesser als Hilfe.


Danach sind wir Trick or Treating gegangen. Ich war echt erstaunt, als mir alle Leute in meinem Alter gesagt haben, sie werden das machen, weil in Berlin normalerweise nur die jüngeren Kinder gehen. Aber die Gelegenheit, um gratis Süßigkeiten zu bekommen wurde natürlich nicht ausgelassen!
(Übrigens, es tut mir leid, wenn manche Sätze, die ich schreibe, keinen Sinn ergeben oder grammatikalisch nicht korrekt sind. Ich beginne echt viel in Englisch zu denken und habe im Moment nur englische Phrasen im Kopf, deshalb: My apologies! Außerdem ist es echt schwer in Deutsch zu schreiben, wenn um einen herum die ganze Zeit nur Englisch geredet wird. Dazu komme ich aber später nochmal)
Ich bin zusammen mit den zwei internationalen Mädchen von unserer Schule, Paula mit ihrer Gastschwester und einer Freundin in unserer Nachbarschaft rumgegangen und wir hatten echt Spaß! Die meiste Zeit sind wir nur rumgelaufen und haben uns die Häuser angeschaut, weil wirklich jeder hat sein Haus dekoriert! Und das mit Abstand coolste Haus war eins mit einem verlängerten Eingang und dem Monster aus ES, der sich, wenn man näher kam bewegt hat und Dinge gesagt hat. Das erste Mal habe ich mich wirklich zu Tode erschreckt, als sich dieses DING bewegt hat.


Am Ende sind wir noch zum kleinen Park bei uns gegangen, wo ein großes Feuerwerk veranstaltet wurde. Der Heimweg danach war wirklich gruselig: Ich musste alleine gehen, weil der Park direkt zwischen dem Haus von Paula und mir liegt. Es war stockdunkel, arschkalt, weshalb ich auch eine kleine Abkürzung über einen kleinen, mit hohen Bäumen und Büschen zugewachsenen Weg gegangen bin, der anfangs an einem kleinen, Geräusche von sich gebenden, umzäunten, mit Warnschildern ausgestatteten Häuschen vorbeiführt, an einem komischen, einbetonierten Gitter im Hang vorbei führt und am Ende steil bergauf geht. War wahrscheinlich nicht die beste Idee, dort alleine lang zu laufen an Halloween, unwissend, ob die Bär-Saison schon um ist oder nicht oder generell was mit diesem Pfad, dem Häuschen und dem Schacht dort abgeht. Ja gut.

Mein Opa hat mir vor ein paar Tagen eine Email geschrieben, in der er mich gefragt hat, ob wir überhaupt irgendwann auch mal etwas lernen. Und um ehrlich zu sein, akademisch gesehen eher nicht so. Sogar im Gegenteil, weil ich nie Hausaufgaben aufhabe und auch nur ein Fach habe, indem man seinen Kopf mal etwas anstrengen muss, Englisch, habe ich das Gefühl, das ich hier noch verdumme! Gott sei Dank kann ich alle beruhigen, dass ich nicht Gehirntod wiederkomme, im zweiten Semester habe ich nur akademische Kurse belegt, und auch dieses Semester gibt es Hoffnung: In Englisch haben wir ab dem 1. November angefangen, an dem NaNoWriMo teilzunehmen (~National Novel Writing Month). Das bedeutet man schreibt jeden Tag eine bestimmte Anzahl an Wörtern, die man sich vorher vorgenommen hat, um sein Ziel zu erreichen. Unser ist 10.000 Wörter in 15 Tagen. Ich weiß, echt nicht besonders viel, das bedeutet nur 667 Wörter pro Tag und ergibt insgesamt vielleicht 4 Kapitel, also weit entfernt von einem ganzen Roman. Aber für mich, auf Englisch, ist das schon eine ganz schöne Challenge. Außerdem kommt die ganze Zeit für die Planung der Geschichte und der einzelnen Kapitel dazu. Wir bekommen zwar die Zeit im Unterricht zur Verfügung, aber meistens schaffe ich es nicht ganz, die Wortanzahl zu schreiben, da ich mich nicht so gut konzentrieren kann. (ich sage ja, ich verdumme hier!) Deshalb habe ich seit Anfang November jetzt immer etwas zu tun zu Hause.

Dann kam Abbotsford, die Provincials. Freitagnachmittag ging es los. Ich wurde von der Mutter von einer der Junior Girls mithingenommen, zusammen mit Wilma, der anderen Deutschen Austauschschülerin. Nach einem kurzen Halt bei McDonalds in Merritt (die Mutter, die ich zuvor noch nie gesehen hatte, bot uns an, Wilma und mir auch etwas zu essen zu bezahlen, die Leute hier sind einfach viel zu nett), sind wir dann im Dunkeln beim Farmhaus angekommen. Wir mussten nämlich Gott sei Dank kein Geld für ein Hotel ausgeben, sondern konnten im Farmhaus der Familie einer unserer Läuferinnen übernachten. Oder soll ich lieber sagen, das Herrenhaus? Denn es war riesig und super luxuriös eingerichtet. Dort haben wir dann alle zusammen einen Film geguckt und danach noch ein paar Spiele gespielt. Ich kann jetzt jedenfalls typisch kanadische Spiele! (Keine Ahnung ob die typisch kanadisch sind, jedenfalls kannte ich die vorher noch nicht) Eins hieß „Spoons“ (Löffel) und es ist eins der coolsten Spiele, die ich kenne!
Morgens sind wir dann nach einem großen (für mich etwas zu groß, ich liebe frühstücken in letzter Zeit einfach zu sehr) Frühstück zum Ort des Geschehens gefahren. Die Junior Mädchen waren zu erst dran. Nachdem wir dann den Massenstart der Junior Jungs gesehen haben und ich drei Mal auf Toilette gerannt bin, waren wir dann dran. Und echt, dieser Massenstart war ein Horror. 250 Menschen auf einmal versuchen die besten Plätze ganz vorne zu bekommen. Mit den Ellenbogen drängeln und Körpereinsatz war auf jeden Fall ein Muss, zweimal wäre ich fast gestürzt und oh boy, ich will mir nicht vorstellen, was dann passiert wäre. Nachdem sich aber alles dann besser verteilt hat, ging es super. Ich kam beim Start in den hinteren Bereich, was wir eigentlich vermeiden sollten, meinte unsere Trainerin vorher. Aber das Gute daran war, dass ich super viele Leute überholen konnte! Und das war echt motivierend, besser als von unzählbaren Massen von Leuten überholt zu werden. Der Weg war komplett flach abgesehen von einem kleinen Hügel, der „große Berg“, wie ihn die von der Küste genannt haben. Aber ich muss sagen, eins meiner liebsten Rennen; Wetter und Temperatur waren perfekt, ich hatte (Gott sei Dank) genug Zeit um mein Frühstück zu verdauen, der ganze Weg war voll von Leuten, die einen angefeuert haben und ich habe das Mädchen, mit dem ich mehr oder weniger immer gleich auf war in den vorigen Rennen, überholt.
Danach sind wir zurück nach Hause gefahren, dieses Mal bei einem Mädchen und ihrer Mutter mit, die plant auch ins Ausland zu gehen nächstes Jahr. Die komplette zweieinhalb Stündige Fahrt plus einer Essenspause am Anfang nach dem Rennen, haben wir mit denen geredet, über verschiedenste Dinge: Natürlich über Ins Ausland gehen und alles drum herum, aber auch über kulturelle Unterschiede zwischen Kanada und Deutschland, was uns so bisher aufgefallen ist, zum Beispiel das hier total viele Leute in einer Beziehung sind oder politische Sichtweisen, wir haben über politische Unterschiede geredet und ich habe echt viel darüber gelernt; wie alles hier so funktioniert, wer wen mag und wieso, politische Ziele der einzelnen Parteien usw. Das war wirklich nett und echt spannend.
Anlässlich des Saisonendes von Cross Country hat uns die Trainerin und Organisatorin von allem, Ms. Chase, am Dienstag dann während der Mittagspause Pizza spendiert. Und bei Dominos gibt es hier auch eine glutenfreie Pizza, also kam ich auch auf meine Kosten!
In der Wintersaison wird an unserer Schule leider nur Basketball gespielt. Ich habe das (außer im Sportunterricht, wo ich echt schlecht war) noch nie gemacht, bin zu klein dafür und zu untalentiert den Korb zu treffen. In anderen Worten, ich werde auf keinen werden Basketball spielen. Weshalb ich mich jetzt im Fitnessstudio in Downtown angemeldet habe! Es werden dort viele Kurse angeboten, es gibt ein großes Schwimmbad mit einem Whirlpool und eine Sauna. Ich gehe dort mit Paula und Gabi hin, manchmal nach der Schule oder halt am Wochenende.

Am Dienstag den 5. November bin ich dann bei Paula und Gabi eingezogen. Warum? Meine Gasteltern sind für zwei Wochen in Israel und machen Ferien. Und sie konnten mich nicht alleine mit Max zuhause lassen, also bin ich zu denen. Ich schlafe unten im Spielzimmer auf einer Luftmatratze. Volles Haus auf jeden Fall jetzt hier: Sie haben zwei Kinder, einen kleinen siebenjährigen, noch süßen Jungen, Mason und eine nicht mehr ganz so süße, sondern eher sehr aufgedrehte aber echt liebenswerte, zehnjährige Tochter namens Bella. Plus Gabi, Paula und Ich sind es also jetzt 7 Personen hier, dazu kommen aber noch der Hund Barron und die alte, grummelige Katzendame Oreo. Hier ist auf jeden Fall immer etwas los! Und es ist auf jeden Fall anders, als bei meiner Gastfamilie daheim: Weil hier noch andere Internationale Schüler leben, mit denen ich mich wirklich super verstehe ist es wie eine Übernachtung bei Freunden für zwei Wochen durchgängig. Und wenn man keine Lust mehr auf einander hat, geht man einfach auf sein Zimmer. Aber das passiert nicht s oft, denn wir haben so viel Spaß miteinander: In der Küche tanzen (die Beiden haben in ihrer Heimat richtigen Tanzunterricht gehabt und sind dementsprechend gut), die ganze Zeit laut Musik hören und dazu jammen, quatschen, abends zusammen einen Film oder eine Serie gucken (wir haben eine gemeinsam angefangen,) oder zusammen kochen; Gabi hat einmal eine brasilianische Spezialität für uns gemacht: Brigadeiro. Das sind kleine Pralinen. Vorher sind wir dafür zusammen zum „Juniper Market“, dem kleinen Supermarkt hier oben in Juniper gegangen, um die Zutaten zu kaufen. Dort haben wir außerdem auch ein Mädchen aus unserem Tanzkurs getroffen, der wir dann am nächsten Schultag etwas davon mitgebracht haben.

Apropos Tanzen! Unsere Bauchtanz Einheit ist jetzt vorbei (und ich bin um ehrlich zu sein nicht traurig darüber; Es war eine Erfahrung, aber ich würde es nicht nochmal machen) und wir haben mit Hip-Hop angefangen. Und ich hatte noch nie in meinem Leben so viel Spaß! Wirklich, es ist super toll: Unsere Lehrerin bringt uns eine Latin-Hip-Hop Choreografie bei, es ist total schweißtreibend, da wir die ganze Zeit in Bewegung sind, springen usw. (Das komplette Gegenteil zum Bauchtanzen, wo man nur auf der Stelle steh, vielleicht mal langsam vor und zurück geht und dabei die Hüften schwingt und komische Armbewegungen macht…) Heute, als ich den Blog schreibe, hat sie uns in zwei Gruppen aufgeteilt; Eine Gruppe, die nochmal über alle Schritte gegangen ist und wiederholt hat und eine mit den Leuten, die die Choreo schon draufhaben und bei denen es echt gut aussieht. Mit denen hat sie dann weitergemacht, mehr Schritte zur Choreo hinzugefügt. In dieser Gruppe waren alle Leute, die schon seit Jahren tanzen, teilweise einfach nur unfassbar gut sind, zwei Philipinerinnen, die sich total gut bewegen können und so weiter – und ich. Ich weiß echt nicht, wie ich in diese Gruppe rein geraten bin! Ich fühle mich echt geehrt und so, keine Frage. Es macht ja super viel Spaß und das versuche Ich auch zu zeigen, wenn ich tanze, ich gebe mir wirklich Mühe. Aber ich fühle mich dadurch auch echt unter Druck gesetzt; Da alle so gut sind, fällt es auf, wenn man patzt. Und ich habe nicht die ganze Erfahrung wie alle anderen, habe die meisten Bewegungen noch nie gemacht und kann mir die Schritte nicht nach einmal vormachen sofort merken. Heute war wie gesagt der erste Tag in diesen Gruppen, und es ging noch, auch wenn die Bewegungen echt schwer sind und vor Allem super schnell ist! Hoffentlich wird das irgendwann nicht zu schwer für mich. Aber ich habe es hinbekommen und es hat super viel Spaß gemacht mit den Leuten zu tanzen die es einfach nur draufhaben und uns im Spiegel zu sehen, wie wir es nach ein paar Mal üben fehlerlos hinbekommen haben! Jedenfalls habe ich im Tanzunterricht noch nie so viel geschwitzt und gleichzeitig so viel Spaß gehabt, wie heute.

Aber mal zurück zur letzten Woche: Mittwoch und Donnerstag hatten wir „double blocks“, also nicht an einem Tag jeden Block einmal, sondern am Mittwoch Doppel Englisch und Doppel Foods, je zweieinhalb Stunden und Donnerstag das Gleiche mit Leadership und Dance. Für mich war das mehr oder weniger echt entspannt, in Englisch mussten wir nur die doppelte Menge an Wörtern schreiben. In Foods hatten wir einen Vertretungslehrer und haben einen Film über Vegetarismus geschaut, da wir das gerade als Thema haben. In Leadership haben wir „Icebreakers“ gemacht, Spiele, um einander besser kennenzulernen (das hört sich wirklich lächerlich an, wir lernen ja wirklich nicht viel…) und in Dance haben wir Just Dance gespielt und danach die Vorführung vom letzten Jahr geschaut (45 Minuten ging die!)

Freitag war Rembrance Day, wofür ein Assembly in der Schule aufgeführt wurde, um an die kanadischen Opfer im Zweiten Weltkrieg zu erinnern. Am Montag danach hatten wir dann auch anlässlich dessen frei. Alle haben jedenfalls eine rote Steckblume an der Kleidung getragen.

Am Wochenende kamen Leonie und Almut zu besuch nach Juniper. Für beide echt eine halbe Weltreise; Mit den Bussen hier brauchten sie um die Zwei Stunden! Ursprünglich war unser Plan hier wandern zu gehen, denn wir waren noch nie auf dem Hügel drauf, an dem wir wohnen! Nach zweieinhalb Monaten! Leider war das Wetter kacke, es hat den ganzen Tag geregnet und war kalt, also haben wir uns lieber alle zusammen unten, wo ich schlafe aufs Sofa und mein Bett gekuschelt, gequatscht und eine Serie geguckt haben, nachdem sich Almut und Leonie schön erstmal ein fettes Pancake Frühstück gemacht haben:


Am 11.11.2019 war es dann soweit: an dem Abend hat es angefangen zu schneien! Als ich am nächsten Morgen aufgewacht bin, an einem Fenster vorbeigelaufen bin und zufällig rausgeschaut habe, war alles komplett weiß!


Ich habe mich super gefreut! Nur leider, da es etwas über Null Grad war, ist alles innerhalb eines Tages fast wieder komplett weggeschmolzen.
Jedenfalls sind Paula und Gabi an diesem Tag dann nicht zur Schule gegangen, da sie keine richtigen Schneeschuhe hatten, (ich zwar auch nicht hier bei Paula, meine habe ich im anderen Haus gelassen, aber ich habe einfach meine Winterschuhe genommen und bin nicht durch tiefen Schnee gelaufen, was auch gar kein Problem dargestellt hat) und sind stattdessen essen und shoppen gegangen…
Übrigens, ich habe das Gefühl, Kanadier haben hier ein anderes Kälteempfinden: morgens an der Bushaltestelle; ich im Mantel mit Schal und Handschuhen. Neben mir, ein Junge in Sneakers, Jogginghose und T-Shirt. Das wars. Nichts anderes. In der Schule außerdem manche in Kleidern oder Röcken, kurzen Hosen… Crazy world.

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