Donnerstag, 19. März 2020
Corona und Banff Trip
Coronavirus - Ich glaube das ist gerade das Thema worüber jeder redet. Das Einzige. Und ich bin es echt leid. Aber ich wollte mal ein paar Updates geben, wie es hier in Kanada so aussieht.

Also letzte Woche haben wir in den Nachrichten hier nur über Europa und Corona berichtet bekommen. Nur sehr wenig Fälle hier in Kanada, in British Columbia. Und auch nur in Vancouver ein paar, null hier in Kamloops. Freitag war dann der letzte Schultag vor den Osterferien (Springbreak). Die Lehrer meinten zu uns, dass wir lieber unsere Schulsachen mit nach Hause nehmen sollten, falls nach der einen Woche Ferien, die wir bekommen die Schule erstmal online gemacht wird. Haben natürlich nicht alle gemacht, wer nimmt schon freiwillig 3 fette Schulbücher plus Arbeitshefte und alle Hefter mit? Ich habe mal zur Sicherheit mein Bio- und Mathebuch mitgenommen, weil ich eigentlich schon ganz schön sicher war, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis die Schule ansagte, dass nach der Woche Ferien die Schule erstmal für eine bestimmte Zeit geschlossen bleibt. Am Wochenende waren wir mit der International Schule dann auf einem Trip in die Rocky Mountains. Und ich war echt unsicher ob wir überhaupt fahren werden. Wären wir geflogen wäre der sicher abgesagt worden. Aber da wir mit einem Reisebus fuhren war alle gut. Also wind wir gefahren!

Nach zweieinhalb Stunden haben wir die erste Pause in Revelstoke gemacht. Nachdem wir alle dann wieder im Bus und bereit für die Weiterfahrt waren, hieß es, dass unsere Tourleiterin einen wichtigen Anruf machen musste. Eine Stunde später waren wir uns alle sicher, dass wir umdrehen werden und zurück nach Kamloops fahren müssen. Die Stunde war schon echt lang, wir warne alle im Ungewissen, die Betreuer haben die ganze Zeit mega ernst miteinander geredet, sind rumgelaufen, haben verschiedenste Anrufe gemacht und jemand meinte, dass er gesehen hätte, wie eine Nummer die sie gewählt hätten 911 gewesen wäre, die Polizei. Nach der Stunde wurde unsere Tourleiterin dann in einem Taxi abgeholt. Dann kam endlich eine Ansage, was jetzt los war. Anscheinend hatte sie ein paar Symptome gezeigt, war krank.
Sie wurde dann in ein Krankenhaus gefahren, um getestet zu werden. Und wir durften zwei weitere Stunden in Revelstoke in unserem Bus auf einem Tankstellen Parkplatz verbringen. Natürlich ohne irgendwo rein gehen zu dürfen, kein Klo, kein Laden wo wir was zu essen oder zu trinken kaufen konnten, nichts. Wir haben uns alle nur schön darüber aufgeregt wie unfassbar unverantwortlich es ist, wenn man sich morgens schon krank gefühlt hat wie sie, dass man dann überhaupt noch mitfährt. Vor Allem in unserer Situation gerade. Normalerweise okay, aber jetzt? Mit 65 Jugendlichen, mit denen sie mit jedem einzelnen in einem 10 cm Abstand über Aktivitäten, die wir machen wollen, geredet hat? Wir hätten alle Corona!
Dann gab es Entwarnung. Sie hatte wohl nur eine Erkältung. Wenigstens haben wir dann noch eine Pizza Pause in Revelstoke gemacht, bevor wir mit einer neuen Tourleiterin weiterfahren konnten.

Unser nächster Halt war Lake Louis, ein weltberühmter See hier in Kanada. Und es war so ein Winterwunderland. Hier ein paar Bilder bei den -17°C







Und der normalerweise so touristische See war super leer. Ich würde mal sagen Corona! Generell überall wo wir waren war es so leer. Null Touristen. Darüber war ich schon echt froh.

Als wir dann in Banff ankamen, wo wir die 2 Tage in einem Hotel mitten in Downtown verbracht haben, war es schon dunkel und wir mussten und beeilen, um überhaupt noch irgendwo Abendessen zu bekommen. Wir waren ja immerhin 3 Stunden hinter dem Zeitplan.

Am nächsten Tag, am Sonntag haben meine Freunde und ich eine Icewalk Tour gebucht. Es waren jedoch gesalzene -27°C. Ich habe in meinem Leben noch nicht so viel angehabt – Schichten über Schichten. Das Wetter war aber der Hammer, perfekt! Und es war unfassbar beeindruckend.





Gegen Mittag waren wir dann wieder zurück in Banff und hatten Freizeit, um die Stadt uns anzugucken, ein bisschen zu shoppen usw. Am Abend sind wir dann alle zusammen Bowlen und Pizza essen gegangen.

Montags sind dann alle die die Gondelfahrt gebucht haben früh dahingefahren. Der Ausblick war einfach Hammer, ich glaub ich brauche gar nichts zu sagen, die Bilder sind genug.





Danach sind wir den Rest der Gruppe abholen gefahren und ab nach Hause.


Der Plan war, dass meine Eltern und mein Bruder mich im Sommer abholen kommen und wir dann 2 Wochen mit einem Camper hier durch die Nationalparks fahren (auch nach Banff und zum lake louis und so) und dann noch eine Woche in Vancouver bleiben. Doch jetzt wegen Corona ist alles nicht mehr sicher. Ich wäre so traurig, wenn es nicht gehen wird. Ich freue mich schon seit ich hier her kam so sehr darauf.

Die Schulen wurden jetzt geschlossen für unbestimmte Zeit (was ich mir schon gedacht habe). Jedoch meinten sie, es könnte durchaus sein, dass sie bis zum Ende des Schuljahres zu bleiben. Und das wäre echt kacke. Ich gehe hier so, so gerne zur Schule. Man sieht alle seine Freunde, lernt teilweise echt coole Dinge (Foods class, Dance usw.), das Gossiping, der Sport nach der Schule usw. Ich bin echt so traurig. Warum muss das jetzt hier in Kanada passieren und nicht, wenn ich wieder zurück bin??

Aber gut, kann man ja leider nichts machen. Außer Händewaschen, in die Armbeuge husten, zu Hause bleiben und social distance einhalten.

Auf unserem Rückweg aus Banff haben wir dann einige Corona Updates erhalten, stündlich hat sich etwas geändert. Erst haben wir die Mail bekommen, dass das Skigebiet zumacht. Für alle, die noch einen Skipass hatten oder sogar einen Saison Pass gekauft haben richtig scheiße. Dann kam die Email, dass wir als International Students Kamloops nicht mehr verlassen dürfen. Dann die Nachricht, dass die Mall und das Kino zu haben. War ein ganzschöner Dämpfer für uns alle, aber ist ja nur fürs Beste! Also wir können kaum was sagen. Außerdem habe ich dann die Nachricht bekommen, dass ich für 2 Wochen ausziehen muss, da mein Gastcater gerade erst aus Brasilien zurückkam und erstmal 14 Tage Quarantäne machen muss. Der Schuldistrikt meinte, meine Gastschwester und ich können dann dort nicht wohnen. Ich bin dann jetzt wieder bei Paula eingezogen, wo ich auch war, als meine Gasteltern in Israel im Urlaub waren.

Ich bin einfach nur froh, dass der Banff Trip stattgefunden hat. Wäre es nur einen Tag später gewesen, wären wir sicher nicht gefahren!

Alle Geschäfte, Restaurants und Bars etc. haben jetzt auch zu gemacht, drei Tage später als Deutschland. Und ganz viele International Student (noch nicht aus Kamloops) werden gerade nach Hause geschickt. Eine Freundin von mir muss jetzt wahrscheinlich demnächst gehen. Meine Organisation meinte, es gibt noch keinen Grund uns nach Hause zu schicken, da es hier in Kanada noch nicht so schlimm ist, wie in Deutschland. Außerdem müssten wir auf dem Rückweg über mindestens 5 Flughäfen fliegen, was totaler Schwachsinn wäre in dieser Situation gerade.

Also mal gucken was wir dann in den nächsten Wochen hier machen werden. Noch sind wir nicht unter Lockdown. Also wir können das Haus schon noch verlassen. Busse fahren auch noch. Und gestern sind Paula und ich kurz zum London Drugs gefahren, um essenzielle Dinge zu besorgen und wir haben überraschenderweise sehr viele Leute draußen gesehen! Vor Allem ältere Leute. Hat uns echt gewundert.

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Sonntag, 23. Februar 2020
Family Life
Ich habe eine Gastschwester bekommen! Sie heißt Marina, eine Brasilianerin, 18 Jahre alt, hat im Dezember ihren Abschluss gemacht. Und ich habe das vielleicht 10 Tage bevor sie kam herausgefunden? Ich war jedenfalls super aufgeregt und gespannt, wie sie so ist, weil ich kenne so viele Leute, deren Beziehung zu ihren Gastgeschwistern so toll war, wie beste Freunde, mit denen man zusammenwohnt oder richtige Geschwister (ohne sich zu streiten) … Irgendwas dazwischen, es ist nicht wirklich eins von beiden. Jedenfalls am Tag, an dem ich davon erfahren habe, (Leslie und Rob haben es auch die Nacht zuvor erst erfahren) haben wir ihre Bewerbung und ihr Anschreiben und so gelesen: Mag Filme (passt perfekt in unsere Familie), mag Musik, vor allem Selena Gomez, mag Fußball und mag kein Gemüse, nur Fleisch. Den letzten Punkt fanden wir echt ironisch, Leslie meinte, sie kann dann für uns beide immer nur eine Mahlzeit machen; Marina isst das Fleisch und ich das Gemüse. Und ja, so ist es auch fast wirklich. Wir haben jetzt immer mehrere Pfannen und Töpfe, Fleisch und Gemüse und Stärkebeilage getrennt.
Aber gut! Sie ist jedenfalls super nett, wir verstehen uns super! Wir haben uns jetzt schon gesagt, ich werde sie mal in Curitiba besuchen und sie mich in Deutschland. Wir machen echt relativ viel zusammen, gehen Mittagessen oder hängen einfach Zuhause zusammen ab, gucken vielleicht (mitten in der Woche) abends einen Film zusammen oder so.
Sie kam an einem Sonntag an, so circa gegen halb neun abends. Am Montag war dann der erste Schultag, auch für sie. Sie geht nicht auf meine Schule (weil die voll ist), weshalb der erste Tag für sie wirklich super überwältigend war. Aber auch die ersten Tage bzw. Wochen war sie echt etwas verloren. Ich habe ihr dann alles gezeigt, wie die Busse funktionieren, die besten Shops und Orte in Downtown, wo wann wohin und was. Das hat ihr glaube ch wirklich geholfen. Sie war nicht die einzige, der es so ging bzw. immer noch so geht. Drei der sieben Internationals auf VSS sind gegangen und wurden durch drei neue ersetz; ein weiterer Deutscher, ein Brasilianer und ein Italiener.
Und bei denen konnten wir dann so richtig sehen, wie wir in den ersten Wochen so waren. Wie unfassbar verloren und ahnungslos wir waren. Das ist alles so schnell Alltag geworden, ich konnte mich da gar nicht mehr richtig dran erinnern. Aber wir müssen ja wohl auch so gewesen sein, wenn nicht sogar schlimmer. Ich hatte ja keine Gastschwester, die mir alles zeigen konnte!

Am Mittwoch nachdem Marina ankam, der 29.01. war mal wieder ein Highlight Spiel im Eishockey. Die Edmonton Oilers gegen die Calgary Flames, das „Battle of Alberta“. Diese beiden Teams hassen sich. Und das ist keine Untertreibung. Im Spiel davor, wo beide aufeinander trafen, gab es eine heftige Prügelei, wonach ein Edmonton Spieler eine Strafe bekommen hat, jedoch unverdient, wie alle meinten. Dieser Spieler meinte dann Öffentlich später dass er nicht gewusst hätte, dass solche Fouls erlaubt sind und das jetzt in der nächsten Begegnung schön ausleben wird. Also ja, wir haben auf dieses Spiel Wochen lang hin gefiebert. Und ja, es hat definitiv die Erwartungen erfüllt. Ich habe ohne Spaß noch nie ein so hartes Eishockeyspiel gesehen (und ich würde schon sagen, dass ich einige gesehen habe); selbst Max meinte, das wäre das beste Eishockeyspiel das er jemals gesehen hat gewesen. Es gab unzählige Kämpfe, nach jedem Schuss gab es eine kleine Rangelei usw. Und Hockey lebt von seinen Kämpfen! Also Entertainment pur für Hockey-Lovers hier!
Es war jedenfalls Marinas erstes Hockeyspiel, das sie jemals gesehen hat. Und das war vielleicht nicht das vorteilhafteste erste Spiel zum Schauen. Es war eher ziemlich abschreckend würde ich sagen, bei so vielen Kämpfen?! Aber gut, sie hat jedenfalls nicht verstanden was abging.

Am Sonntag war dann Superbowl! Um ehrlich zu sein auch mein erster. Einfach nur ein gutes Football Spiel, total overhyped und lebt nur von der Halbzeit-Show und der Werbung. Wirklich, viele gucken Superbowl nur wegen der Werbung! Das ist das Event im Jahr, wo Marken das meiste Geld für Werbung ausgeben. Nur leider empfangen wir hier in Kanada die amerikanische Werbung nicht. Also lief für uns größtenteils nur kanadische alltags Werbung. Größtenteils! Denn ein oder zwei haben wir auch bekommen. Leslie und ich haben dann immer geraten, welche die „Superbowl-Commercials“ sind. Danach haben wir uns alle anderen auf Youtube angeguckt.

Die Woche danach stand dann die Oscar-Verleihung an! Wochen vorher haben wir schon nur noch nominierte Filme geguckt. Denn wir haben einen kleinen Wettbewerb gemacht: Vorher haben wir geraten welcher Film in welcher Kategorie gewinnt, der am meisten richtig hat, bekam einen Preis. Und es war SO knapp! Ich hatte 9, habe aber bei einem kurz bevor der Gewinner angekündigt wurde, meine Stimme verändert, vom richtigen zum falschen! Und hätte ich es nicht getan, hätte ich mit Max gewonnen, der 10 richtig hatte. Damn it!

Als Rob von seiner Geschäftsreise nach 3 Wochen wiederkam, habe ich dann für alle einen Abend Abendessen gemacht: Kartoffelsalat nach dem berühmten Rezept von meinem Vater und (Blumenkohl) Schnitzel. Und es war echt gut! Ich war echt stolz! Der Kartoffelsalat war natürlich nicht so gut, wie wenn gemacht von meinem Vater (offensichtlich), aber immer noch Hammer! Und die Schnitzel waren auch echt toll, ohne mich hier selber zu loben, echt super Rezept!

Und um hier beim Thema essen und kochen zu bleiben, da Rob ja jetzt in Rente ist und Max mittwochs keine Uni hat, kocht Leslie nur noch 4 Mal pro Woche abends, Rob zwei Mal und Max mittwochs. Letzte Woche hat Rob ein neues Rezept ausprobiert und so eine Tofu-Gemüse Pfanne gemacht. Scharf! SEHR scharf! Das Rezept gab an eine Packung Chili-Schoten zu benutzen plus extra Chili-Pulver. Rob hat schon nur die Hälfte der Packung und kein Pulver reingetan, es war trotzdem noch ordentlich scharf. Was ich echt gerne mag! Max und ich fanden es echt super! Aber dem Rest war er zu scharf.
Jedenfalls, ich habe noch nie eine ganze Chilischote gegessen und dort waren die einfach im Essen. Also war mein erster Bissen eine davon. Und Holy Moly. Das war heftig! Meine Augen haben getränt und meine Nase lief, ich konnte nicht reden. Max hat ernsthaft gedacht, ich würde das spielen, würde es übertreiben. Ich meinte dann nur so, ja gut Max, dann probiere bitte auch eine und überzeug dich selbst! Hat er natürlich auch gemacht, die größte die er finden konnte. Und er konnte natürlich dann nicht zugeben, dass es wirklich so scharf war. Er hat es geleugnet. Aber an seinem Gesicht konnte man sehen, wie scharf er es wirklich fand. Und dass ich das keinesfalls gespielt habe!
Nur so eine kurze Geschichte aus unserem Alltag, die ich echt lustig fand. In der Familie spielen wir abends manchmal Spiele zusammen, gucken einen Film oder sitzen einfach zusammen und quatschen. Ich bin wirklich super, super froh über meiner Gastfamilie und würde sie nicht eintauschen.

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Neues Semester
Neues Semester, yeay! Das heißt neue Kurse, neue Lehrer, neue Leute, neuer Schulalltag!

Ich habe jetzt Sport (der Kurs heißt Fit for Life) mit der gleichen Lehrerin, die ich in Dance letztes Semester hatte. Und da werden wir ganz viele Ausflüge machen, Kanu fahren gehen, wandern, wir waren einen Tag schon Cross Country Skiing auf dem Feld vor der Schule, am Montag haben wir dann einen Selbstverteidigungskurs. Wir konnten uns einfach Dinge wünschen, die wir gerne machen würden und haben dann ein Budget, mit dem wir dann alles, was soweit möglich ist, verwirklichen können.
Das ist aber meine einzige Klasse, in der ich chillen kann… Ansonsten habe ich Biologie 12 (der schwerste Kurs, den man überhaupt nur nehmen kann an dieser Schule). Und der ist wirklich hart! Wir schreiben jede Woche mindestens einen Test, müssen jedes Mal am Anfang einer neuen Unit Biologie Vokabeln lernen usw. In dem Kurs sind halt nur 12. Klässler, die nächstes Jahr an die Uni gehen und entweder Bio oder Medizin oder etwas in diese Richtung studieren wollen. Ach ja, und ich. Nach diesem Kurs kann ich dann safe an die Uni gehen und erstes Semester Bio machen. Nur dass ich noch zwei Jahre Schule vor mir habe… Juhu!
Aber hey, bisher läufts eigentlich ganz gut! Ich muss halt schon relativ viel lernen (was sogar Rob aufgefallen ist; er meinte letzte Woche zu mir, dass er das sogar merkt, dass ich viel mehr für die Schule mache), was ich ja gar nicht mehr gewöhnt bin vom letzten halben Jahr, aber ich steh Momentan bei 90%! Ok, das war vor dem Test, den wir am Freitag geschrieben habe, wo ich quasi die Hälfte nur geraten habe… Die Tests sind nämlich zum Großteil nur Multiple Choice, und manchmal sind die halt so tricky gestellt, dass du nur falsch antworten kannst.

Mein nächster Kurs ist Mathe (damit ich auch schön meine beiden Leistungskurse nächstes Jahr habe). Zuerst war ich in Pre-Calculus 11, aber da haben wir mit Stoff angefangen den wir Anfang 10. Klasse gemacht haben, sodass ich in den 12er Kurs gewechselt bin. Es ist echt nicht super schwer, nur dass bei manchen Rechnungen, die es einfach anders gelernt haben, daran zu gehen! Die pq-Formel zum Beispiel, die sieht ganz anders aus! Und eine andere Rechnungsart, die ich noch gar nicht kannte, die benutzen die ständig! Wohingegen Dinge wie binomische Formeln fast gar nicht durchgenommen wurden! Natürlich haben die davon schon mal gehört, aber die so anwenden, können sie nicht.

Die letzten drei Tage war unser Lehrer nicht da. Wenn Lehrer hier nicht da sind, wird ein „Substitute“ eingestellt, ein sogenannter „Teacher on Call“, „ToC“ oder auch „Sub“. Idealerweise ist der kompetent genug das Fach zu unterrichten, also ausgebildet dafür. Aber da kein anderer „Sub“ zu der Zeit verfügbar war, haben wir einen Französisch Lehrer bekommen! Und der hatte wirklich gar keinen Plan. Das tat mir ja auch schon echt leid für ihn, er hat es ja versucht. Aber wir wären ohne Witz besser ohne ihn dran gewesen. Wir sollten nämlich durch zwei Units durcharbeiten im Arbeitsheft, ganz simple Sache. Normalerweise kommen wir durch eine Unit pro Tag, und wir hatten drei Tage für nur zwei. Aber der Lehrer hatte zu viel Gnade, er meinte wir müssen nicht bis zum Ende durcharbeiten, nur durch die Beispielaufgaben usw. Was dann dazu führte, dass nach einer halben Stunde alle fertig waren mit seinen Aufgaben. Ein Block, noch mal zur Erinnerung, ist jedoch 1:18 lang. Ja gut… Und er hat dann auch so Mathebücher mitgebracht und die dann ganz begeistert rumgegeben. Nur dass die rein gar nichts mit unserem Thema zutun hatten. Irgendwas mit Mathe Geschichte oder so.

Die Kamloops Blazers, das Eishockey Team von Kamloops, sind ja Jungs im Alter von 16-20 Jahren. Das heißt die jüngeren von denen gehen auch noch zur Schule! Und unsere Schule hat eine Eishockey Akademie. Was heißt, dass alle jungen Blazers auf unsere Schule gehen. Letztes Semester hatte ich nicht wirklich Kurse, in denen die gehen würden. (Dance? Foods? Leadership? Und schon gar nicht Englisch 10, die sind alle 12. Klasse) Aber dieses Semester habe ich zwei Klasse 12 Kurse! Ok, ich verstehe schon, warum keiner von ihnen Bio 12, den lernintensivsten Kurs der Schule genommen hat. Aber Mathe! Ha! Ja! Ok, einer. Der Torwart, um genau zu sein. Der GUTE Torwart, die Nummer 1! Er ist nur gerade verletzt, weshalb er dauerhaft in der Schule ist. Normalerweise sind sie nämlich nur ab und zu mal in der Schule, den Rest der Zeit haben sie entweder Training oder sind irgendwo Auswärts bei einem Spiel.

Mein vierter und letzter Kurs ist Französisch, French 11. Und um ehrlich zu sein, ich hatte nicht wirklich Schiss davor wegen des Niveaus, ich hatte nur ein bisschen Respekt, weil ich weiß, dass sie hier Französisch seit der 3. Klasse lernen, so wie wir Englisch. Und ich kann keinesfalls Französisch so gut sprechen wie Englisch! Ich bin aber auch nicht die größte Niete, weswegen ich eher ruhiger war. Aber dieser Kurs… Ist schon irgendwie ein Witz. Wir lernen A2 Niveau, was wir 9. Klasse gelernt haben. Vokabeln können sie relativ gut. Aber reden oder lesen? Naja, ausbaufähig, würde ich sagen. In der ersten Stunde hier, als die Lehrerin den ersten Satz auf Französisch gesagt hat, habe ich erstmal nichts verstanden. Nicht wie der Satz zu komplex war, einfach weil die hier so einen heftigen Akzent haben. Also wirklich, wenn die Schüler hier reden, ist dass einfach ein französisches Wort in Englisch ausgesprochen. Aber die kriegen das auch nicht wirklich beigebracht! Wenn es was zum Vorlesen gibt, liest das entweder die Lehrerin vor oder die ganze Klasse im Chor. Wobei man natürlich nicht lernt, wie man es wirklich ausspricht, also auf Französisch. Weil ich bin mir auch gar nicht sicher, ob die Lehrerin es überhaupt weiß. Sie macht es nämlich auch nicht wirklich besser.

Was trotzdem eine Challenge in diesem Kurs ist, ist die Übersetzung von Vokabeln von Deutsch-Englisch-Französisch. Weil manchmal habe ich für ein französisches Wort, das deutsche im Kopf, und muss es dann nochmal von deutsch auf Englisch übersetzten. Klingt jetzt nicht super dramatisch (ist es auch nicht wirklich), nur in manchen Situationen, wenn ich schnell denken muss, brauch ich halt ne Sekunde länger zum Übersetzten.

Also ja, das sind alle meine neuen Kurse! Und ja, ich bin wirklich zufrieden! Es ist ein guter Mix aus endlich mal was Richtiges lernen, über Dinge wiederholen, bis zu coole Dinge machen. Und die Leute in meinen Kursen sind wirklich super nett, ich bin echt froh.

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Mittwoch, 29. Januar 2020
Januar 2020 ("twenny-twenny")
Also, falls irgendwer den Wetterbericht verfolgt, der weiß, dass es dezent kalt war letzten Monat. Was ich damit meine, sind -26° morgens, bei denen ich zur Bushaltestell laufen musste und auf den 15 Minuten verspäteten Bus warten konnte, der so lange brauchte, weil es den Tag zuvor einen fetten Schneesturm gab und die Straßen unfassbar schlecht waren, vor allem die den Berg hoch nach Juniper.




Gott sei Dank hielt diese Kälte auch nur für 3 Tage an bevor es wieder erträglich wurde. Und damit meine ich so um die 0°, die sich plötzlich wie Sommer anfühlten. Man konnte ohne Jacke und in Sneakers raus gehen, ohne zu frieren. Seitdem habe ich dann auch niemanden wirklich mehr eine Jacke anziehen sehen. Wenn ich jetzt drüber nachdenke, waren diese paar tage auch die einzigen die ich alle eine Jacke tragen gesehen habe. Kälteempfinden ist hier halt was anderes.

Ich jedenfalls habe die Kältewelle ganz gut überstanden, indem ich mich nie länger als nötig draußen aufgehalten habe. Nur von zu Hause zum Bus und ins Schulgebäude, visa verca. Selbst die Tage danach wo es geradezu warme -12° waren bin ich nur rausgegangen, wenn nötig, also beim Warten nach Schulschluss auf den Citybus im Schulgebäude stehend usw.

Jetzt sind es aber wieder positive Temperaturen, fast alles an Schnee ist weggeschmolzen und man kann (zum Glück) wieder in Shorts laufen gehen. Fühlt sich fast schon an wie Frühling!


Das Ende des Semesters war dann schon kurz nach Schulbeginn; wir hatten zweieinhalb Wochen, dann großzügige zwei Tage frei.
Jedenfalls stand dann ja unsere Tanzaufführung an. Am Sonntag vor der Aufführung (die am Freitag war), sollten wir von 11 bis 5 in die Schule, um alles durchzugehen, zu proben mit Kostümen, Licht usw. So wie es in der echten Aufführung dann sein werde. Schon blöd, dass genau an diesem Sonntag der heftige Schneesturm war… Von 24 Leuten haben es 14 zur Schule geschafft. Der Rest war entweder eingeschneit oder hatten keine Möglichkeit zu kommen. Weil die Straßen zu schlecht waren. Zum Beispiel: Ein Mädchen die auch in Juniper wohnt hat mir und Paula und den anderen Juniper Leuten angeboten eine Fahrgemeinschaft zu machen, sodass nicht jeder fahren muss. Die Mutter hat es aber ohne Witz nicht geschafft die Ausfahrt zu verlassen. Geschweige denn hätte es geschafft den Juniper Hügel runter und dann wieder rauf geschafft, weil die Straßen ja nicht gemacht waren und mindestens 30 cm Neuschnee lagen. Gott sei Dank gab es noch eine weitere, deren Eltern dann mit ihrem fetten Truck angefahren kamen und uns dann mit 4-Rad Antrieb den Berg und nach Hause bringen konnten. Das war auf jeden Fall ein Erlebnis…

Montags nach der Schule sind wir alles dann nochmal in der ganzen Gruppe 2 Mal durchgegangen, weil uns ja die 6 Stunden Probe alle zusammen am Tag davor gefehlt haben. Es lief aber dafür echt gut. Dienstags hatten wir ein Fotoshooting; In allen unseren Gruppen haben wir Bilder in unseren Outfits in einer Pose unseres Tanzes gemacht.

Am Freitag war es dann soweit. Die erste Aufführung war im letzten Block an diesem Tag, was hieß das wir davor Lunch hatten, also Zeit Makeup und Haare zu machen und alles soweit vorzubereiten.

Ich werde jetzt nichts groß zu der Performance an sich sagen, nur dass es echt super viel Spaß gemacht hat; der Teamgeist der ganzen Gruppe war enorm und wir haben einfach alles gegeben, uns gegenseitig angefeuert und beglückwünscht.

Unsere zweite Aufführung war abends. Vorher sind wir alle zusammen essen gegangen. In einem amerikanischen Fast Food Restaurant. Wo dann ernsthaft manche ein großes Poutine und einen Milchshake bestellt haben. Alle waren danach jedenfalls super voll und aufgebläht. War dann echt angenehm und bestimmt sehr graziös Bauchtanz zu tanzen. Ja gut, kann man sich bestimmt gut vorstellen. Dazu kommt noch, dass eine, die gar nicht so viel gegessen hatte, sich nur ein Sandwich bestellt hat (was trotzdem von der Portion her mindestens zwei Leute gesättigt hätte) anscheinend eine Lebensmittelvergiftung bekommen hat. Sie musste sich während der Aufführung vier Mal übergeben, glücklicherweise nie auf der Bühne, aber als wir gerade auf die Bühne gehen wollten um unseren letzten Tanz zu tanzen, meinte sie nur „wartet kurz“, ist dann um die Ecke gerannt hat sich in den nächsten Mülleimer übergeben. Nach nur ein paar Sekunden kam sie dann aber wieder an und ist mit uns auf die Bühne gegangen. Und hat den letzten Tanz mit uns gerockt.

Eisfischen stand am Wochenende an. Die Löcher waren schon vorgebohrt, alles was wir zu tun hatten, war die Angel einzulassen, sie in den Schnee zu stecken und dann (möglichst ruhig, damit man die Fische nicht abschreckt) zu warten, bis was anbeißt. Es gab Gruppen, die haben mehrere Fische gefangen und durften die danach auch mit nach Hause nehmen, die neben uns sogar drei. Wir hatten leider kein Glück und haben drei Stunden umsonst ums Loch gestanden. Aber gut, abgesehen davon war es echt schön. Es war nicht zu kalt, der See war komplett bedeckt mit unberührtem Schnee, wir sind zwischendurch ein bisschen da rumgelaufen, haben Fotos gemacht usw.





Am letzten Tag des Semesters haben wir in Foods eine Koch Challenge gemacht, wie in so Kochshows: Wir haben drei Zutaten bekommen, mit denen wir dann das kreativste und beste Gericht machen sollten. Die drei Zutaten waren Ramen Nudeln, Möhren und Ei. Fast alle Gruppen haben einfach ein Stir-fry gemacht. Eine Gruppe hat Sushi gemacht, anstelle des Reises die gekochten Ramen. Eine andere hat einfach Donuts gebacken, ein bisschen Möhre in den Teig geraspelt und rohe Ramen Brösel darüber gestreut. Ich will ja jetzt nicht sagen, dass die anderen mehr oder weniger echt unkreativ waren im Gegensatz zu unserem, aber… Wir haben Eggs-Benedict gemacht: Aus den Ramen haben wir kleine Brötchen-Muffins gebacken, darauf Bacon, dann ein Zucchini-Möhren Ei-Muffin und darüber Sauce Hollandaise. Und wir haben mit 24/25 Punkten gewonnen! Yayyy!


Während der freien Tage, die wir zwischen den Semestern dann hatten, haben Almut und ich eine kleine Wanderung hinter unserem Haus den Berg „Rose Hill“ hoch gemacht. Und es war echt suuuper schön!! Überall lag noch Schnee, die Sonne ist gerade unter gegangen und wir waren komplett allein. Wir hatten zwischendurch ein paar Probleme den richtigen Weg zu finden, einmal weil wir den Weg ausversehen falschrum gegangen sind und weil wir wegen dem Schnee den Weg nicht besonders gut erkennen konnten. Ich war jedenfalls froh als wir es bevor es komplett dunkel war heil zur Straße gemacht haben. Teils weil ich einfach Angst hatte, dass wir den Weg nicht finden würden im Dunkeln, teils aber auch weil ich weiß, dass wir Kojoten haben. Wir hören die manchmal abends draußen heulen.


Außerdem mussten wir uns von den Leuten, die nur das erste Semester hier waren, verabschieden. Ich bin echt nicht gut in Verabschieden… Am Wochenende habe ich die drei Internationals, die von unserer Schule sind und gehen verabschiedet und am Dienstag bin ich nach dem ersten Block aus der Schule gegangen und zusammen mit ein paar Freunden zum Flughafen gefahren, um Luca Tschüss zu sagen. Danach bin ich mit zwei Freundinnen, eine die am Mittwoch gegangen ist, in ein Café Downtown gegangen, wo wir einfach noch ein bisschen Zeit miteinander verbracht haben. Nach Schulschluss kam noch ihre Gastschwester dazu und wir sind in ein weiteres Café gegangen, „The Art we Are“, mit Abstand mein liebstes Café in ganz Kamloops!

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