Donnerstag, 19. März 2020
Corona und Banff Trip
Coronavirus - Ich glaube das ist gerade das Thema worüber jeder redet. Das Einzige. Und ich bin es echt leid. Aber ich wollte mal ein paar Updates geben, wie es hier in Kanada so aussieht.

Also letzte Woche haben wir in den Nachrichten hier nur über Europa und Corona berichtet bekommen. Nur sehr wenig Fälle hier in Kanada, in British Columbia. Und auch nur in Vancouver ein paar, null hier in Kamloops. Freitag war dann der letzte Schultag vor den Osterferien (Springbreak). Die Lehrer meinten zu uns, dass wir lieber unsere Schulsachen mit nach Hause nehmen sollten, falls nach der einen Woche Ferien, die wir bekommen die Schule erstmal online gemacht wird. Haben natürlich nicht alle gemacht, wer nimmt schon freiwillig 3 fette Schulbücher plus Arbeitshefte und alle Hefter mit? Ich habe mal zur Sicherheit mein Bio- und Mathebuch mitgenommen, weil ich eigentlich schon ganz schön sicher war, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis die Schule ansagte, dass nach der Woche Ferien die Schule erstmal für eine bestimmte Zeit geschlossen bleibt. Am Wochenende waren wir mit der International Schule dann auf einem Trip in die Rocky Mountains. Und ich war echt unsicher ob wir überhaupt fahren werden. Wären wir geflogen wäre der sicher abgesagt worden. Aber da wir mit einem Reisebus fuhren war alle gut. Also wind wir gefahren!

Nach zweieinhalb Stunden haben wir die erste Pause in Revelstoke gemacht. Nachdem wir alle dann wieder im Bus und bereit für die Weiterfahrt waren, hieß es, dass unsere Tourleiterin einen wichtigen Anruf machen musste. Eine Stunde später waren wir uns alle sicher, dass wir umdrehen werden und zurück nach Kamloops fahren müssen. Die Stunde war schon echt lang, wir warne alle im Ungewissen, die Betreuer haben die ganze Zeit mega ernst miteinander geredet, sind rumgelaufen, haben verschiedenste Anrufe gemacht und jemand meinte, dass er gesehen hätte, wie eine Nummer die sie gewählt hätten 911 gewesen wäre, die Polizei. Nach der Stunde wurde unsere Tourleiterin dann in einem Taxi abgeholt. Dann kam endlich eine Ansage, was jetzt los war. Anscheinend hatte sie ein paar Symptome gezeigt, war krank.
Sie wurde dann in ein Krankenhaus gefahren, um getestet zu werden. Und wir durften zwei weitere Stunden in Revelstoke in unserem Bus auf einem Tankstellen Parkplatz verbringen. Natürlich ohne irgendwo rein gehen zu dürfen, kein Klo, kein Laden wo wir was zu essen oder zu trinken kaufen konnten, nichts. Wir haben uns alle nur schön darüber aufgeregt wie unfassbar unverantwortlich es ist, wenn man sich morgens schon krank gefühlt hat wie sie, dass man dann überhaupt noch mitfährt. Vor Allem in unserer Situation gerade. Normalerweise okay, aber jetzt? Mit 65 Jugendlichen, mit denen sie mit jedem einzelnen in einem 10 cm Abstand über Aktivitäten, die wir machen wollen, geredet hat? Wir hätten alle Corona!
Dann gab es Entwarnung. Sie hatte wohl nur eine Erkältung. Wenigstens haben wir dann noch eine Pizza Pause in Revelstoke gemacht, bevor wir mit einer neuen Tourleiterin weiterfahren konnten.

Unser nächster Halt war Lake Louis, ein weltberühmter See hier in Kanada. Und es war so ein Winterwunderland. Hier ein paar Bilder bei den -17°C







Und der normalerweise so touristische See war super leer. Ich würde mal sagen Corona! Generell überall wo wir waren war es so leer. Null Touristen. Darüber war ich schon echt froh.

Als wir dann in Banff ankamen, wo wir die 2 Tage in einem Hotel mitten in Downtown verbracht haben, war es schon dunkel und wir mussten und beeilen, um überhaupt noch irgendwo Abendessen zu bekommen. Wir waren ja immerhin 3 Stunden hinter dem Zeitplan.

Am nächsten Tag, am Sonntag haben meine Freunde und ich eine Icewalk Tour gebucht. Es waren jedoch gesalzene -27°C. Ich habe in meinem Leben noch nicht so viel angehabt – Schichten über Schichten. Das Wetter war aber der Hammer, perfekt! Und es war unfassbar beeindruckend.





Gegen Mittag waren wir dann wieder zurück in Banff und hatten Freizeit, um die Stadt uns anzugucken, ein bisschen zu shoppen usw. Am Abend sind wir dann alle zusammen Bowlen und Pizza essen gegangen.

Montags sind dann alle die die Gondelfahrt gebucht haben früh dahingefahren. Der Ausblick war einfach Hammer, ich glaub ich brauche gar nichts zu sagen, die Bilder sind genug.





Danach sind wir den Rest der Gruppe abholen gefahren und ab nach Hause.


Der Plan war, dass meine Eltern und mein Bruder mich im Sommer abholen kommen und wir dann 2 Wochen mit einem Camper hier durch die Nationalparks fahren (auch nach Banff und zum lake louis und so) und dann noch eine Woche in Vancouver bleiben. Doch jetzt wegen Corona ist alles nicht mehr sicher. Ich wäre so traurig, wenn es nicht gehen wird. Ich freue mich schon seit ich hier her kam so sehr darauf.

Die Schulen wurden jetzt geschlossen für unbestimmte Zeit (was ich mir schon gedacht habe). Jedoch meinten sie, es könnte durchaus sein, dass sie bis zum Ende des Schuljahres zu bleiben. Und das wäre echt kacke. Ich gehe hier so, so gerne zur Schule. Man sieht alle seine Freunde, lernt teilweise echt coole Dinge (Foods class, Dance usw.), das Gossiping, der Sport nach der Schule usw. Ich bin echt so traurig. Warum muss das jetzt hier in Kanada passieren und nicht, wenn ich wieder zurück bin??

Aber gut, kann man ja leider nichts machen. Außer Händewaschen, in die Armbeuge husten, zu Hause bleiben und social distance einhalten.

Auf unserem Rückweg aus Banff haben wir dann einige Corona Updates erhalten, stündlich hat sich etwas geändert. Erst haben wir die Mail bekommen, dass das Skigebiet zumacht. Für alle, die noch einen Skipass hatten oder sogar einen Saison Pass gekauft haben richtig scheiße. Dann kam die Email, dass wir als International Students Kamloops nicht mehr verlassen dürfen. Dann die Nachricht, dass die Mall und das Kino zu haben. War ein ganzschöner Dämpfer für uns alle, aber ist ja nur fürs Beste! Also wir können kaum was sagen. Außerdem habe ich dann die Nachricht bekommen, dass ich für 2 Wochen ausziehen muss, da mein Gastcater gerade erst aus Brasilien zurückkam und erstmal 14 Tage Quarantäne machen muss. Der Schuldistrikt meinte, meine Gastschwester und ich können dann dort nicht wohnen. Ich bin dann jetzt wieder bei Paula eingezogen, wo ich auch war, als meine Gasteltern in Israel im Urlaub waren.

Ich bin einfach nur froh, dass der Banff Trip stattgefunden hat. Wäre es nur einen Tag später gewesen, wären wir sicher nicht gefahren!

Alle Geschäfte, Restaurants und Bars etc. haben jetzt auch zu gemacht, drei Tage später als Deutschland. Und ganz viele International Student (noch nicht aus Kamloops) werden gerade nach Hause geschickt. Eine Freundin von mir muss jetzt wahrscheinlich demnächst gehen. Meine Organisation meinte, es gibt noch keinen Grund uns nach Hause zu schicken, da es hier in Kanada noch nicht so schlimm ist, wie in Deutschland. Außerdem müssten wir auf dem Rückweg über mindestens 5 Flughäfen fliegen, was totaler Schwachsinn wäre in dieser Situation gerade.

Also mal gucken was wir dann in den nächsten Wochen hier machen werden. Noch sind wir nicht unter Lockdown. Also wir können das Haus schon noch verlassen. Busse fahren auch noch. Und gestern sind Paula und ich kurz zum London Drugs gefahren, um essenzielle Dinge zu besorgen und wir haben überraschenderweise sehr viele Leute draußen gesehen! Vor Allem ältere Leute. Hat uns echt gewundert.

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Mittwoch, 29. Januar 2020
Januar 2020 ("twenny-twenny")
Also, falls irgendwer den Wetterbericht verfolgt, der weiß, dass es dezent kalt war letzten Monat. Was ich damit meine, sind -26° morgens, bei denen ich zur Bushaltestell laufen musste und auf den 15 Minuten verspäteten Bus warten konnte, der so lange brauchte, weil es den Tag zuvor einen fetten Schneesturm gab und die Straßen unfassbar schlecht waren, vor allem die den Berg hoch nach Juniper.




Gott sei Dank hielt diese Kälte auch nur für 3 Tage an bevor es wieder erträglich wurde. Und damit meine ich so um die 0°, die sich plötzlich wie Sommer anfühlten. Man konnte ohne Jacke und in Sneakers raus gehen, ohne zu frieren. Seitdem habe ich dann auch niemanden wirklich mehr eine Jacke anziehen sehen. Wenn ich jetzt drüber nachdenke, waren diese paar tage auch die einzigen die ich alle eine Jacke tragen gesehen habe. Kälteempfinden ist hier halt was anderes.

Ich jedenfalls habe die Kältewelle ganz gut überstanden, indem ich mich nie länger als nötig draußen aufgehalten habe. Nur von zu Hause zum Bus und ins Schulgebäude, visa verca. Selbst die Tage danach wo es geradezu warme -12° waren bin ich nur rausgegangen, wenn nötig, also beim Warten nach Schulschluss auf den Citybus im Schulgebäude stehend usw.

Jetzt sind es aber wieder positive Temperaturen, fast alles an Schnee ist weggeschmolzen und man kann (zum Glück) wieder in Shorts laufen gehen. Fühlt sich fast schon an wie Frühling!


Das Ende des Semesters war dann schon kurz nach Schulbeginn; wir hatten zweieinhalb Wochen, dann großzügige zwei Tage frei.
Jedenfalls stand dann ja unsere Tanzaufführung an. Am Sonntag vor der Aufführung (die am Freitag war), sollten wir von 11 bis 5 in die Schule, um alles durchzugehen, zu proben mit Kostümen, Licht usw. So wie es in der echten Aufführung dann sein werde. Schon blöd, dass genau an diesem Sonntag der heftige Schneesturm war… Von 24 Leuten haben es 14 zur Schule geschafft. Der Rest war entweder eingeschneit oder hatten keine Möglichkeit zu kommen. Weil die Straßen zu schlecht waren. Zum Beispiel: Ein Mädchen die auch in Juniper wohnt hat mir und Paula und den anderen Juniper Leuten angeboten eine Fahrgemeinschaft zu machen, sodass nicht jeder fahren muss. Die Mutter hat es aber ohne Witz nicht geschafft die Ausfahrt zu verlassen. Geschweige denn hätte es geschafft den Juniper Hügel runter und dann wieder rauf geschafft, weil die Straßen ja nicht gemacht waren und mindestens 30 cm Neuschnee lagen. Gott sei Dank gab es noch eine weitere, deren Eltern dann mit ihrem fetten Truck angefahren kamen und uns dann mit 4-Rad Antrieb den Berg und nach Hause bringen konnten. Das war auf jeden Fall ein Erlebnis…

Montags nach der Schule sind wir alles dann nochmal in der ganzen Gruppe 2 Mal durchgegangen, weil uns ja die 6 Stunden Probe alle zusammen am Tag davor gefehlt haben. Es lief aber dafür echt gut. Dienstags hatten wir ein Fotoshooting; In allen unseren Gruppen haben wir Bilder in unseren Outfits in einer Pose unseres Tanzes gemacht.

Am Freitag war es dann soweit. Die erste Aufführung war im letzten Block an diesem Tag, was hieß das wir davor Lunch hatten, also Zeit Makeup und Haare zu machen und alles soweit vorzubereiten.

Ich werde jetzt nichts groß zu der Performance an sich sagen, nur dass es echt super viel Spaß gemacht hat; der Teamgeist der ganzen Gruppe war enorm und wir haben einfach alles gegeben, uns gegenseitig angefeuert und beglückwünscht.

Unsere zweite Aufführung war abends. Vorher sind wir alle zusammen essen gegangen. In einem amerikanischen Fast Food Restaurant. Wo dann ernsthaft manche ein großes Poutine und einen Milchshake bestellt haben. Alle waren danach jedenfalls super voll und aufgebläht. War dann echt angenehm und bestimmt sehr graziös Bauchtanz zu tanzen. Ja gut, kann man sich bestimmt gut vorstellen. Dazu kommt noch, dass eine, die gar nicht so viel gegessen hatte, sich nur ein Sandwich bestellt hat (was trotzdem von der Portion her mindestens zwei Leute gesättigt hätte) anscheinend eine Lebensmittelvergiftung bekommen hat. Sie musste sich während der Aufführung vier Mal übergeben, glücklicherweise nie auf der Bühne, aber als wir gerade auf die Bühne gehen wollten um unseren letzten Tanz zu tanzen, meinte sie nur „wartet kurz“, ist dann um die Ecke gerannt hat sich in den nächsten Mülleimer übergeben. Nach nur ein paar Sekunden kam sie dann aber wieder an und ist mit uns auf die Bühne gegangen. Und hat den letzten Tanz mit uns gerockt.

Eisfischen stand am Wochenende an. Die Löcher waren schon vorgebohrt, alles was wir zu tun hatten, war die Angel einzulassen, sie in den Schnee zu stecken und dann (möglichst ruhig, damit man die Fische nicht abschreckt) zu warten, bis was anbeißt. Es gab Gruppen, die haben mehrere Fische gefangen und durften die danach auch mit nach Hause nehmen, die neben uns sogar drei. Wir hatten leider kein Glück und haben drei Stunden umsonst ums Loch gestanden. Aber gut, abgesehen davon war es echt schön. Es war nicht zu kalt, der See war komplett bedeckt mit unberührtem Schnee, wir sind zwischendurch ein bisschen da rumgelaufen, haben Fotos gemacht usw.





Am letzten Tag des Semesters haben wir in Foods eine Koch Challenge gemacht, wie in so Kochshows: Wir haben drei Zutaten bekommen, mit denen wir dann das kreativste und beste Gericht machen sollten. Die drei Zutaten waren Ramen Nudeln, Möhren und Ei. Fast alle Gruppen haben einfach ein Stir-fry gemacht. Eine Gruppe hat Sushi gemacht, anstelle des Reises die gekochten Ramen. Eine andere hat einfach Donuts gebacken, ein bisschen Möhre in den Teig geraspelt und rohe Ramen Brösel darüber gestreut. Ich will ja jetzt nicht sagen, dass die anderen mehr oder weniger echt unkreativ waren im Gegensatz zu unserem, aber… Wir haben Eggs-Benedict gemacht: Aus den Ramen haben wir kleine Brötchen-Muffins gebacken, darauf Bacon, dann ein Zucchini-Möhren Ei-Muffin und darüber Sauce Hollandaise. Und wir haben mit 24/25 Punkten gewonnen! Yayyy!


Während der freien Tage, die wir zwischen den Semestern dann hatten, haben Almut und ich eine kleine Wanderung hinter unserem Haus den Berg „Rose Hill“ hoch gemacht. Und es war echt suuuper schön!! Überall lag noch Schnee, die Sonne ist gerade unter gegangen und wir waren komplett allein. Wir hatten zwischendurch ein paar Probleme den richtigen Weg zu finden, einmal weil wir den Weg ausversehen falschrum gegangen sind und weil wir wegen dem Schnee den Weg nicht besonders gut erkennen konnten. Ich war jedenfalls froh als wir es bevor es komplett dunkel war heil zur Straße gemacht haben. Teils weil ich einfach Angst hatte, dass wir den Weg nicht finden würden im Dunkeln, teils aber auch weil ich weiß, dass wir Kojoten haben. Wir hören die manchmal abends draußen heulen.


Außerdem mussten wir uns von den Leuten, die nur das erste Semester hier waren, verabschieden. Ich bin echt nicht gut in Verabschieden… Am Wochenende habe ich die drei Internationals, die von unserer Schule sind und gehen verabschiedet und am Dienstag bin ich nach dem ersten Block aus der Schule gegangen und zusammen mit ein paar Freunden zum Flughafen gefahren, um Luca Tschüss zu sagen. Danach bin ich mit zwei Freundinnen, eine die am Mittwoch gegangen ist, in ein Café Downtown gegangen, wo wir einfach noch ein bisschen Zeit miteinander verbracht haben. Nach Schulschluss kam noch ihre Gastschwester dazu und wir sind in ein weiteres Café gegangen, „The Art we Are“, mit Abstand mein liebstes Café in ganz Kamloops!

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Mittwoch, 1. Januar 2020
Dezember: Ski fahren, Feiertage und Traditionen
Normalerweise ist Dezember hier der Monat, indem es richtig viel schneit. Leider dieses Jahr nicht wirklich. Also es war nicht so, dass es gar keinen Schnee gab, es wurde schon ab und zu mal schön weiß, aber entweder ist es dann zum Großteil alles sofort wieder weggeschmolzen oder ist zu grauer Eismatsche am Straßenrand und Eis auf den Gehwegen geworden. Aber so schöne weiße Bäume und unberührter Schnee, wie man sich das Vorstellt war leider nicht.

Diesen Monat war ich drei Mal Skifahren. Beim ersten Mal war das mit dem Schnee schon besser als beim Ersten Mal oben in Sun Peaks, aber es waren noch bei weitem nicht alle Pisten und Lifte offen. Nach Weihnachten jedoch war alles dann (jedenfalls in den höheren Bereichen) schön weiß und Wunderland-mäßig.



Wir sind an diesem Tag mit unseren Skiern auf dem Rücken auf den höchsten Berg im ganzen Skigebiet gewandert (durch unberührten Tiefschnee, das war echt verdammt anstrengend, weil man bei jedem Schritt Becken tief eingesunken ist) und sind dann runter durch denselben, unberührten Tiefschnee gefahren. Dort oben war es echt unfassbar schön:



Das dritte Mal, das wir waren, war sehr spontan (entschieden um 11 Uhr nachts am Vortag) am 31. Wir hatten eigentlich schon geplant, an dem Tag auf die Piste zu gehen, jedoch war ein Schneesturm mit 30cm Schneefall angesagt. Und genau das ist im Nachhinein auch (was für eine Überraschung) eingetreten. Man konnte die Piste teilweise nicht 2 Meter vor sich sehen, es hat von morgens bis abends heftigst durchgeschneit, sodass man quasi nur durch Tiefschnee gefahren ist, da wenn man eine Piste runtergefahren ist, bis man wieder oben war, sie wieder komplett zugeschneit war. Die Pisten waren deshalb jedoch sehr, sehr hügelig und zusammen mit dem Nebel ist man teilweise nur runtergefahren mit dem Ziel sich nicht hinzupacken oder stecken zu bleiben (ich will wirklich nicht wissen, wie viele Male ich mich an diesem Tag hingepackt habe, der Tiefschnee hat das wieder aufstehen auch sehr erschwert). Meine Skibrille war außerdem wohl nicht gemacht für solche Wetterumstände, sodass ich mir eine anständige Brille ausleihen musste, was jedoch länger als gedacht gedauert hat, da der Strom ständig ausgefallen ist und das System ein bisschen brauchte, um wieder zu funktionieren. Weshalb übrigens auch die Lifte ständig sehr abrupt stehen blieben und dann auch schon mal so 10 Minuten sich nicht bewegten. Also Lift fahren an diesem Tag war echt nicht das schönste: Man saß länger da drinnen als sonst, die Schlangen waren wegen der Ferienzeit fast so lang wie es in den Alpen üblich ist, man wurde komplett zu geschneit und konnte noch nicht mal den Ausblick wie sonst immer genießen, da es so neblig war. Aber dafür waren die Abfahrten umso besser: Nachdem das mit den Stromaussetzern angefangen hatte, wurde es sehr viel leerer (noch viel leerer als es sonst schon immer ist), der Schnee wie schon gesagt einfach nur der Hammer und es war echt mal eine schöne Abwechslung vom normalen Pisten fahren, diese Wildabfahrten. Für mich auch (abgesehen von dem Mal davor) das erste Mal richtig Tiefschnee fahren, nicht nur auf perfekt präparierten Pisten.
Außerdem haben mir die beiden mit denen ich Skifahren war, den „one-eighty“ beigebracht, einen Trick, bei dem man einfach nur springt und sich dabei in der Luft um 180 Grad dreht. Das ist der Vorteil mit Leute Skifahren zu gehen, die echte Profis sind!

Meine Gastfamilie ist ja sehr groß, 6 Kinder! An Weihnachten war also volles Haus angesagt: Jessica (die älteste) hat ihren Freund mitgebracht, Alex kam mit ihrem Verlobten aus England, dessen britische Oma Molly auch da war. Also 12 Leute insgesamt! Für mich sehr anders als unser ruhiges Weihnachtsfest zu viert. Was auch sehr komisch für mich war, dass als ich am 24. morgens aufgewacht bin, in Deutschland alle schon ihre Geschenke bekommen haben und das Fest schon vorbei war, und wir noch einen ganzen Tag davon entfernt waren. Wir waren abends alle zusammen in der Kirche, danach gab es ein riesiges Buffet, wir haben alle zusammen Minispiele gespielt, wobei jeder schon zwei Geschenke bekam. Am nächsten Morgen war es dann Zeit für die Geschenke.
(Kurze Zwischenstory: Max ist der jüngste in der Familie, 19 Jahre alt. Eine Weihnachtstradition ist, dass er jedes einzelne Jahr, sich vor dem Geschenke auspacken übergeben muss, weil die Aufregung einfach zu viel für ihn ist. Es werden keine Geschenke geöffnet, bevor Max sich nicht übergeben hat! Dieses Jahr, das zweite Jahr als Erwachsener, hat er es jedoch geschafft! Wir haben das Abendessen vom Vortag nicht wiedergesehen.)
Ich habe in meinem Lebe noch nie so viele Geschenke unter dem Baum gesehen.



Alle Geschenke wurden der Reihe nach geöffnet, sodass jeder auch sehen konnte, was wer bekam. Aber mit den vielen Leuten hat es auch entsprechend lange gedauert: Nach anderthalb Stunden gab es ein erstes Frühstück, nach erneuten anderthalb Stunden Geschenke öffnen danach, gab es dann eine zweite Runde Frühstück. Danach wurden Klamotten anprobiert, Dinge ausgepackt und ausprobiert und ein Weihnachtsfilm geschaut. Ich bin mit Stephanie, einer Marathonläuferin (nächstes Jahr wird sie auch den Berlin Marathon laufen!), eine schöne große Runde laufen gegangen, danach haben wir in einer kleinen Runde (nur die beiden Engländer Dan und Molly, Stephanie und Ich haben sich gefunden) einen Weihnachtsspaziergang gemacht (wobei, was mir noch nie passiert ist, mein frisch gewaschenes Haar eingefroren ist, das hat sich echt komisch angefühlt). Abends gab es dann das Turkey-Dinner. Es gab die gleichen Sachen, die es auch an Thanksgiving gab, nur dieses Mal habe ich keinen Truthahn probiert, es schmeckt auch echt nicht besonders, halt wie Geflügel und ich bin echt kein großer Fan, mal ganz abgesehen davon, dass ich jetzt seit siebeneinhalb Monaten Vegetarier bin.

Ich hatte das Gefühl, dass das ganze Weihnachtsfest hier nicht so über das Christliche ist, sondern eher um Geschenke, Geschenke und noch mehr Geschenke. Stephanie meinte zu mir sogar, dass sie als Kind immer diejenigen gewesen wären, die am wenigsten Geschenke bekommen haben, da sie so eine große Familie waren. Jedoch fand ich, dass alle schon sehr, sehr großzügig beschenkt wurden!

Am 26. war dann Boxing-Day! Der kanadische Black-Friday. Ich habe die Mall noch nie so unfassbar voll erlebt. Gefühlt war ganz Kamloops dort. Aber die Angebote waren schon echt der Hammer, ich habe ein paar schöne Deals abgestaubt!


In den nächsten Tagen haben wir mit der Familie ein paar echt schöne Sachen gemacht: Wir waren im Wildlife-Park, wo es abends als wir da waren eine Lichtshow gab


Wir waren im Kino und haben alle zusammen Star Wars geguckt, wollten Bowlen gehen (es ist dann an einer ausgebuchten Bowlinghalle gescheitert) und waren einmal zusammen Sushi essen.


Eine weiter kanadische Tradition, ist das New Years Polar Bear Swimming. Um 12 am ersten jedes Jahres, geht man im Fluss baden! Und wir haben das natürlich gemacht!
Um Punkt 12 sind alle Leute gleichzeitig in Bikinis und Badehosen in den Fluss gerannt. Ich glaube ich muss nicht erwähnen, dass es dezent kalt war. Nach ein paar Sekunden, einem kurzen Untertauchen, sind alle wieder so schnell wie es ging rausgerannt und haben sich in Handtücher und Decken gewickelt. Die Hardcore Leute haben natürlich ein ausgelassenes, langes schönes Bad genommen. Manche waren bis zu ein paar Minuten drinne!

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Sonntag, 1. Dezember 2019
In Weihnachtsstimmung😊
Am Freitag, den 15.11. wollte ein 8. Oder 9. Klässler die Turnhalle während des Volleyballspiels vergasen. Er hatte es wohl einer anderen Person gesagt, die es rumerzählt hat, bis dann einer endlich den Mut hatte ins Sekretariat zu gehen und es zu melden. Daraufhin wurde (offensichtlich) die Polizei gerufen, die dann verschiedene Spinde durchsucht hat, bis sie in einem eine selbstgebaute Gasbombe, eine Gasmaske und einen Block Kokain gefunden haben. In einem Spind von einem acht oder neunt Klässler… Was ich aber echt nicht okay finde, ist wie unsere Schule mit solchen Situationen umgeht. Das war nämlich nicht das erste Mal, das es eine Bombendrohung gab. Ein paar Wochen nach Schulbeginn gab es schonmal eine und es wurden nur unsere Eltern informiert, der Schultag ansonsten ging ganz gewöhnlich weiter, die Schüler wussten noch nicht mal davon! Davon erfahren haben wir im Nachhinein über besorgte Eltern, die ihren Kindern geschrieben haben, ob sie denn okay wären oder später in den Nachrichten. (eine andere Schule hatte in diesem Zeitraum auch zwei Drohungen und beide Male gab es an diesem Tag keine Schule, zur Sicherheit der Schüler) Und auch dieses Mal hat uns niemand etwas darüber gesagt, alle meine Informationen habe ich über Gossip und gerede von Schülern in der Umkleide, auf Klo oder auf dem Gang. Deswegen habe ich auch keine Ahnung, was wirklich genau passiert ist; ich selbst habe nur EINEN Polizisten in der Schule rumlaufen sehen, der verschiedene Spinde ausprobiert hat.
Jedenfalls hat unsere Schule alles wie sonst weiterlaufen lassen, das Volleyballspiel selbst hat sogar noch stattgefunden, wobei die halbe Schule zu geguckt hat! Ich kann ja verstehen, dass die Schule kein großes Ding daraus machen will und alles nach Hause schickt und somit mehr Leute auf die Idee kommen, das zu machen, um Schule ausfallen zu lassen, aber trotzdem… Ich meine der Typ hatte die Bombe einfach mit in der Schule! Und es wäre vielleicht echt was passiert, wenn der es nicht jemanden weitererzählt hätte!

Am Sonntag (der 17. November!) war die Christmas Parade in Downtown Kamloops, entlang der Haupt Einkaufsstraße dort. Alle Geschäfte haben dafür ihre Schaufenster geschmückt, Lichterketten entlang der Bäume und es sind ganz viele Wagen, Tanzgruppen oder andere örtliche Organisationen, aufgestylt in Weihnachtsoutfits mit ganz vielen bunten Lichtern usw., wie bei einem Umzug vorbeigelaufen. Die kleinen Kinder haben Süßigkeiten bekommen und ganz zum Schluss kam der Weihnachtsmann. Danach sind wir (Paula und Gabis Gastfamilie und ich) bei Red Robin essen gegangen, haben auf dem Nachhause weg noch eine Eis-Pause bei DQ (das Eis dort ist zu gut, ohne Witz!) gemacht, bevor ich alle meine Sachen zusammengepackt habe und zurück zu meiner Gastfamilie gegangen bin.
Seit der Christmas Parade sind alle total in Weihnachtsstimmung: In der Schule fangen wir an die Klassenräume zu schmücken und in Leadership planen wir die ganzen Weihnachts-Events, die im Dezember stattfinden werden. Alle Leute (und ich meine nicht nur vereinzelte Weihnachtsfanatiker, nein. Wirklich JEDER) fangen an ihre Häuser zu schmücken:



(Das sind unsere Nachbarn. Die Lichter gehen an und aus, abgestimmt auf die Weihnachtsmusik, die 24/7 läuft. Mein Gastbruder, dessen Zimmer direkt dahin ausgerichtet ist, tut mir echt leid. Einen Abend meinte er, dass die Lichter nicht zu 100% richtig abgestimmt sind, sie gehen ein bisschen später an oder aus als der Beat ist…)

Und auch ich kann mit dem allem gar nicht anders, als auch in Weihnachtsstimmung zu kommen. Meine Gastmutter hat unsere Tassen gegen Weihnachts-Tassen ausgetauscht und schmückt fleißig das Haus. Wir haben zwei Weihnachtsbäume und werden beide heute Abend als Familie zusammen schmücken. Ich höre nur noch Weihnachtsmusik und alle reden über was man schenken könnte. Dabei ist es kaum Dezember! Unsere schönen Nachbarn, die an Halloween ja schon so dermaßen übertrieben haben, die mit dem Es-Monster vor der Tür, deren Haus blinkt, leuchtet und klingt auch schon ganz schön. Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, deren Haus und Bäume im Garten sind zu 150% in Lichtern gewickelt. Ach, muss ich erwähnen, dass sie jedes Jahr einen eigens betriebenen Radiosender extra für Weihnachten haben?

Am Donnerstag, nachdem wir in Foods Nudeln gemacht haben, hat eine Gruppe unter ihrer Spüle eine tote Ratte gefunden. Ich weiß nicht was ich schlimmer finde, der Fakt, dass dort eine tote Ratte war, (und ich will nicht wissen wo die vorher alles schon war und ob es nicht noch mehr von ihrer Sorte gibt) oder der Fakt, dass diese Gruppe anscheinend zum ersten Mal die Seife unter der Spüle benutzten wollte…

Freitagabend waren wir dann zum ersten Mal hier eislaufen, mit den internationalen und ein paar Kanadiern aus unserer Schule. Das war wirklich cool, wir hatten total viel Spaß, vor allem als uns die Mutter einer Kanadierin in ihrem Truck zurück mitgenommen hat zu fünft hinten auf der Rückbank gedacht für drei… Das nächste Mal eislaufen war ich heute und mir ist wieder aufgefallen, dass alle hier einfach richtig gut eislaufen können! Niemand (außer kleine Kinder, die es gerade lernen) kann hier nicht eislaufen, alle fahren wie richtige Profis. Man lernt das hier anscheinend schon, wenn man ganz jung ist und hat das dann einfach im Blut oder so. Ich komme mir echt blöd vor mit meinen unbeholfenen Versuchen, richtig Rückwärts zu fahren.

Am Samstag war Curling angesagt! Wir hatten einen anderthalb Stündigen Crashkurs bekommen. Und es war gar nicht mal so schwer, hat relativ viel Spaß gemacht sogar! Gut, ist natürlich auf Dauer echt langweilig und kalt, wenn man die ganze Zeit auf dem Eis steht und nur ab und zu mal die Steine schießt. Uns wurde dort jedenfalls gesagt, dass jede Schule wohl ein Curling-Team hat, was wir bei unserer Schule nicht wussten. Paula und ich haben uns dann mal erkundigt und tatsächlich, es gibt eins! Wir haben uns dann mal letzte Woche beim verantwortlichen Lehrer dafür angemeldet, mal gucken ob das hinhaut. Ich meine, wir haben jetzt eh kein Sport, den wir hier an der Schule machen für diese Saison, das wie gesagt Basketball echt nicht mein Ding ist, also warum nicht?

Malin hat Downtown ein richtig schönes Café entdeckt, indem es alles glutenfrei und sogar vegan gibt. Nach dem Curling sind wir dann alle zusammen dorthin, haben schön gegessen und anschließend sind Almut und Malin zu mir gekommen und wir haben gebacken (veganes Blaubeer-Bananenbrot, war mega lecker!) Malin war super begeistert von der ganzen Sache, weil in ihrer Gastfamilie darf sie sich noch nicht mal selbst Abendessen zubereiten, geschweige denn irgendwas backen.
In deren Haus leben noch 6 andere Internationale Schüler oder Studenten, plus ein kanadischer Gastbruder. Es gibt dort eine ganze Din A4 Seite an Regeln, einschließlich welche, die besagen wann man duschen kann, wie und wann man zu essen hat usw. Das heißt für sie war es das erst Mal in drei Monaten, dass die überhaupt auch nur zwei Dinge zusammengemixt hat, die nicht Milch und Müsli sind.

Kamloops Transit. Das ist auch noch so ein Thema hier. Als internationale Schüler, Jugendliche denen nicht erlaubt ist Auto zu fahren, sind wir stark abhängig von den Bussen hier. Manche Gasteltern holen ihre Schüler sogar nie von irgendwo ab oder bringen sie irgendwo hin, einfach weil sie andere Dinge zutun haben. Ich kann schon froh sein, dass meine Gasteltern das machen, ohne das wäre meine einzige Möglichkeit nach halb acht Uhr nach Hause zu kommen Taxi fahren, was ja zugegebenermaßen echt nicht billig ist, weil der letzte Bus, der nach Juniper Ridge hochfährt, wo ich wohne, dann kommt. Und dort hoch zu laufen, wobei man vorher noch einen anderen Bus nehmen muss, um überhaupt nach Valleyview zu kommen, dauert eine halbe Stunde. Im Herbst war es nicht empfohlen, das zu machen wegen den Bären und jetzt ist es ganz einfach viel zu kalt dafür.
Ich habe es bestimmt schonmal erwähnt, dass dieser Bus auch nur alle Stunde einmal fährt und teilweise einfach kommt, wann er will: Einmal wollte ich vom Gym nach Hause fahren, war extra 5 Minuten vorher an der Haltestelle (klingt ja echt nicht so viel, aber länger kann man sich auch wirklich nicht draußen aufhalten). 10 Minuten nachdem der Bus eigentlich kommen sollte, habe ich dann festgestellt, dass der wohl viel zu früh gekommen ist. Also konnte ich schön im (Gott sei Dank) warmen Tim Hortens an der Haupt Umsteigestelle eine Stunde warten.
Dieser Tim Hortens ist wirklich ein Haupt-Treffpunkt für internationale Schüler. Immer trifft man dort irgendjemanden, der entweder auf seinen Bus oder auf seine Freunde wartet, deren Bus später ankommt. Und egal welche Uhrzeit es ist – jedes einzelne Mal.
Aber ja, Kamloops Transit… Man kann immer mit halbstündigen Verspätungen sowie mit 10 Minuten zu früher Abfahrt rechnen. Oder sogar komplett Ausfälle, kommt drauf an wie viel Glück man so hat. Außerdem fahren die Busse immer nur kurze Distanzen, beispielsweise Almut muss drei Busse nehmen, um zu mir zu kommen. Klingt jetzt auch nicht so viel, aber für eine Kleinstadt, wo es echt nicht viel Busverkehr gibt, heißt das zweieinhalb Stunden pro Fahrt. Als wir heute Eislaufen waren sind wir um 3:45 in den Bus gestiegen. Sie ist um 6:15 zu Hause angekommen, musste zwischendurch 45 Minuten im Tim Hortens warten.

Am Mittwoch, den 27.11. war ich zum ersten Mal Ski fahren! Das nächste Ski Resort ist Sun Peaks, zweitgrößtes in ganz Kanada und 50 Minuten mit dem Auto entfernt. Leider hatte nur eine Piste und zwei Lifts offen, wegen Schnee Mangel. Wir hatten zwei Trainer, die mit uns den ganzen Tag rumgefahren sind, ein paar Übungen mit uns gemacht haben und uns Tipps gegeben haben. Es war echt cool, ich freue mich jetzt schon super darauf, wenn das ganze Resort offen hat, viel Schnee liegt und es bittschön nicht so verdammt kalt ist! (was wahrscheinlich eher weniger passieren wird, wenn, dann wird es eher noch kälter…) Aber gut, der Blick, den man von oben hatte, war gigantisch, und dabei waren wir noch nicht mal am höchsten Punkt! Den kann man nur mit einem Lift erreichen, der vom Tal dort ganz hochfährt und einfach eine halbe Stunde dafür braucht!





Auf dem Weg zurück hat uns die Leiterin mit freien Eishockey Karten überrascht! Also waren wir gestern, am Samstag, abends beim Eishockey. Doch dieses Mal war es kein gewöhnliches Spiel, sondern es war das jährliche teddy bear toss Event. Bei diesen wirft jeder, sobald die Blazers ein Tor schießen Teddybären aufs Eis, die Spieler sammeln dann alle auf und spenden diese an Kinder im Krankenhaus. Leslie hat mir erzählt, dass einmal, als ihre Tochter Alex zu dieser Jahreszeit krank war und auch im Krankenhaus war, sie einen bekommen hatte. Jedoch war sie damals 16 Jahre alt und die Blazers sind alle zwischen 16 und 20 Jahre. War für sie also nicht besonders komfortable, die ganze Situation… Ein paar der Blazers gehen übrigens auch auf meine Schule, da unsere Schule die einzige mit einer Hockeyakademie ist. Und zwei von ihnen wohnen sogar zwei Häuser weiter von uns, zusammen!
Jedenfalls nachdem sie das Tor erzielt haben (welches ich zum ersten Mal komplett gesehen habe, jedes andere Mal als wir Eishockey gucken waren, war ich entweder auf Toilette während sie ein Tor geschossen haben, habe mich mit jemanden unterhalten und nicht aufgepasst oder saß so, dass ich das Tor eh nicht sehen konnte. Aber dieses Mal saßen wir direkt vor dem Tor und ich hatte perfekte Sicht!) ging es dann los. Und es war echt unfassbar, wie viele Teddys geworfen wurden! Falls irgendjemand interessiert ist, hier ist ein Video der Highlights vom Spiel, man kann richtig schön sehen, wie die Teddys fliegen:
https://blazerhockey.com/video/blazers-win-4-1-on-teddy-bear-toss-night
(Übrigens glaube ich, dass extra dieses Spiel dafür ausgesucht wurde, da das andere Team echt nicht gut war und man wohl kaum einen Gegner aussuchen kann, bei dem Die Blazers dann kein Tor schießen und alle schön ihre Bären wieder mit nach Hause nehmen können.)

Jetzt sitze ich hier, eingewickelt in einer warmen Wolldecke, Weihnachtslieder hörend, mit einem veganen Matcha-Eggnog mit Sahne neben mir und schreibe diesen Eintrag. Draußen hat es kurz nachdem ich vom Eislaufen kam angefangen zu schneien und jetzt ist alles in weiß. Heute Abend schmücken wir wie gesagt zusammen den Weihnachtsbaum und morgen haben wir frei. Damit einen schönen ersten Advent an alle! 😊 (Wir zünden hier keine Kerzen an)

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Freitag, 15. November 2019
Halloween, NaNoWriMo, Provincials, tanzen, Umzug und erster Schnee!!
Am Tag vor Halloween haben wir ein pumkin pie eating-contest veranstaltet – also wer am schnellsten ein riesiges Stück (mit Sahne drauf natürlich) in sich hineinstopfen konnte. Hier mal ein Bild davon wie riesig die Stücke waren…


Es wurde in der Turnhalle vor allen die zugucken wollten veranstaltet. Und um ehrlich zu sein, es war nicht besonders schön, das mit anzusehen. Ein Junge aus meinem Creative Writing Kurs hat gewonnen. Wuhu. Yey him.
Abends bin ich dann etwas ausgeflippt, weil ich noch kein Kostüm hatte. Ich habe dann geguckt was ich für (wenige) Klamotten habe und was man daraus machen kann. Am Ende bin ich dann als Harley Quinn gegangen, musste dafür nur ein weißes Shirt von mir bemalen. Und es sah echt nicht schlecht aus!

In der Schule war ich echt begeistert, wie viele Leute sich verkleidet haben! Bestimmt die Hälfte der ganzen Schule. Und auch nicht nur in unkreativen, schnell zusammengeworfenen Sachen, sondern echt coole Kostüme. Meine Favoriten waren: Bacon, Bierkasten (die haben den Kostüm Wettbewerb gewonnen), Freddie Mercury, Katniss Everdeen, Captain Jack Sparrow und das beste: der Junge in unserer Danceclass war eine Dragqueen! Mit allem drum und dran; falschen Brüsten, falschem Po, Perücke, hautengem, lila Kleid und komplett geschminkt. Mit Abstand das beste Kostüm, das ich je gesehen habe!
Zu Hause habe ich dann unseren Kürbis von der Farm geschnitzt, mit nur einem Küchenmesser als Hilfe.


Danach sind wir Trick or Treating gegangen. Ich war echt erstaunt, als mir alle Leute in meinem Alter gesagt haben, sie werden das machen, weil in Berlin normalerweise nur die jüngeren Kinder gehen. Aber die Gelegenheit, um gratis Süßigkeiten zu bekommen wurde natürlich nicht ausgelassen!
(Übrigens, es tut mir leid, wenn manche Sätze, die ich schreibe, keinen Sinn ergeben oder grammatikalisch nicht korrekt sind. Ich beginne echt viel in Englisch zu denken und habe im Moment nur englische Phrasen im Kopf, deshalb: My apologies! Außerdem ist es echt schwer in Deutsch zu schreiben, wenn um einen herum die ganze Zeit nur Englisch geredet wird. Dazu komme ich aber später nochmal)
Ich bin zusammen mit den zwei internationalen Mädchen von unserer Schule, Paula mit ihrer Gastschwester und einer Freundin in unserer Nachbarschaft rumgegangen und wir hatten echt Spaß! Die meiste Zeit sind wir nur rumgelaufen und haben uns die Häuser angeschaut, weil wirklich jeder hat sein Haus dekoriert! Und das mit Abstand coolste Haus war eins mit einem verlängerten Eingang und dem Monster aus ES, der sich, wenn man näher kam bewegt hat und Dinge gesagt hat. Das erste Mal habe ich mich wirklich zu Tode erschreckt, als sich dieses DING bewegt hat.


Am Ende sind wir noch zum kleinen Park bei uns gegangen, wo ein großes Feuerwerk veranstaltet wurde. Der Heimweg danach war wirklich gruselig: Ich musste alleine gehen, weil der Park direkt zwischen dem Haus von Paula und mir liegt. Es war stockdunkel, arschkalt, weshalb ich auch eine kleine Abkürzung über einen kleinen, mit hohen Bäumen und Büschen zugewachsenen Weg gegangen bin, der anfangs an einem kleinen, Geräusche von sich gebenden, umzäunten, mit Warnschildern ausgestatteten Häuschen vorbeiführt, an einem komischen, einbetonierten Gitter im Hang vorbei führt und am Ende steil bergauf geht. War wahrscheinlich nicht die beste Idee, dort alleine lang zu laufen an Halloween, unwissend, ob die Bär-Saison schon um ist oder nicht oder generell was mit diesem Pfad, dem Häuschen und dem Schacht dort abgeht. Ja gut.

Mein Opa hat mir vor ein paar Tagen eine Email geschrieben, in der er mich gefragt hat, ob wir überhaupt irgendwann auch mal etwas lernen. Und um ehrlich zu sein, akademisch gesehen eher nicht so. Sogar im Gegenteil, weil ich nie Hausaufgaben aufhabe und auch nur ein Fach habe, indem man seinen Kopf mal etwas anstrengen muss, Englisch, habe ich das Gefühl, das ich hier noch verdumme! Gott sei Dank kann ich alle beruhigen, dass ich nicht Gehirntod wiederkomme, im zweiten Semester habe ich nur akademische Kurse belegt, und auch dieses Semester gibt es Hoffnung: In Englisch haben wir ab dem 1. November angefangen, an dem NaNoWriMo teilzunehmen (~National Novel Writing Month). Das bedeutet man schreibt jeden Tag eine bestimmte Anzahl an Wörtern, die man sich vorher vorgenommen hat, um sein Ziel zu erreichen. Unser ist 10.000 Wörter in 15 Tagen. Ich weiß, echt nicht besonders viel, das bedeutet nur 667 Wörter pro Tag und ergibt insgesamt vielleicht 4 Kapitel, also weit entfernt von einem ganzen Roman. Aber für mich, auf Englisch, ist das schon eine ganz schöne Challenge. Außerdem kommt die ganze Zeit für die Planung der Geschichte und der einzelnen Kapitel dazu. Wir bekommen zwar die Zeit im Unterricht zur Verfügung, aber meistens schaffe ich es nicht ganz, die Wortanzahl zu schreiben, da ich mich nicht so gut konzentrieren kann. (ich sage ja, ich verdumme hier!) Deshalb habe ich seit Anfang November jetzt immer etwas zu tun zu Hause.

Dann kam Abbotsford, die Provincials. Freitagnachmittag ging es los. Ich wurde von der Mutter von einer der Junior Girls mithingenommen, zusammen mit Wilma, der anderen Deutschen Austauschschülerin. Nach einem kurzen Halt bei McDonalds in Merritt (die Mutter, die ich zuvor noch nie gesehen hatte, bot uns an, Wilma und mir auch etwas zu essen zu bezahlen, die Leute hier sind einfach viel zu nett), sind wir dann im Dunkeln beim Farmhaus angekommen. Wir mussten nämlich Gott sei Dank kein Geld für ein Hotel ausgeben, sondern konnten im Farmhaus der Familie einer unserer Läuferinnen übernachten. Oder soll ich lieber sagen, das Herrenhaus? Denn es war riesig und super luxuriös eingerichtet. Dort haben wir dann alle zusammen einen Film geguckt und danach noch ein paar Spiele gespielt. Ich kann jetzt jedenfalls typisch kanadische Spiele! (Keine Ahnung ob die typisch kanadisch sind, jedenfalls kannte ich die vorher noch nicht) Eins hieß „Spoons“ (Löffel) und es ist eins der coolsten Spiele, die ich kenne!
Morgens sind wir dann nach einem großen (für mich etwas zu groß, ich liebe frühstücken in letzter Zeit einfach zu sehr) Frühstück zum Ort des Geschehens gefahren. Die Junior Mädchen waren zu erst dran. Nachdem wir dann den Massenstart der Junior Jungs gesehen haben und ich drei Mal auf Toilette gerannt bin, waren wir dann dran. Und echt, dieser Massenstart war ein Horror. 250 Menschen auf einmal versuchen die besten Plätze ganz vorne zu bekommen. Mit den Ellenbogen drängeln und Körpereinsatz war auf jeden Fall ein Muss, zweimal wäre ich fast gestürzt und oh boy, ich will mir nicht vorstellen, was dann passiert wäre. Nachdem sich aber alles dann besser verteilt hat, ging es super. Ich kam beim Start in den hinteren Bereich, was wir eigentlich vermeiden sollten, meinte unsere Trainerin vorher. Aber das Gute daran war, dass ich super viele Leute überholen konnte! Und das war echt motivierend, besser als von unzählbaren Massen von Leuten überholt zu werden. Der Weg war komplett flach abgesehen von einem kleinen Hügel, der „große Berg“, wie ihn die von der Küste genannt haben. Aber ich muss sagen, eins meiner liebsten Rennen; Wetter und Temperatur waren perfekt, ich hatte (Gott sei Dank) genug Zeit um mein Frühstück zu verdauen, der ganze Weg war voll von Leuten, die einen angefeuert haben und ich habe das Mädchen, mit dem ich mehr oder weniger immer gleich auf war in den vorigen Rennen, überholt.
Danach sind wir zurück nach Hause gefahren, dieses Mal bei einem Mädchen und ihrer Mutter mit, die plant auch ins Ausland zu gehen nächstes Jahr. Die komplette zweieinhalb Stündige Fahrt plus einer Essenspause am Anfang nach dem Rennen, haben wir mit denen geredet, über verschiedenste Dinge: Natürlich über Ins Ausland gehen und alles drum herum, aber auch über kulturelle Unterschiede zwischen Kanada und Deutschland, was uns so bisher aufgefallen ist, zum Beispiel das hier total viele Leute in einer Beziehung sind oder politische Sichtweisen, wir haben über politische Unterschiede geredet und ich habe echt viel darüber gelernt; wie alles hier so funktioniert, wer wen mag und wieso, politische Ziele der einzelnen Parteien usw. Das war wirklich nett und echt spannend.
Anlässlich des Saisonendes von Cross Country hat uns die Trainerin und Organisatorin von allem, Ms. Chase, am Dienstag dann während der Mittagspause Pizza spendiert. Und bei Dominos gibt es hier auch eine glutenfreie Pizza, also kam ich auch auf meine Kosten!
In der Wintersaison wird an unserer Schule leider nur Basketball gespielt. Ich habe das (außer im Sportunterricht, wo ich echt schlecht war) noch nie gemacht, bin zu klein dafür und zu untalentiert den Korb zu treffen. In anderen Worten, ich werde auf keinen werden Basketball spielen. Weshalb ich mich jetzt im Fitnessstudio in Downtown angemeldet habe! Es werden dort viele Kurse angeboten, es gibt ein großes Schwimmbad mit einem Whirlpool und eine Sauna. Ich gehe dort mit Paula und Gabi hin, manchmal nach der Schule oder halt am Wochenende.

Am Dienstag den 5. November bin ich dann bei Paula und Gabi eingezogen. Warum? Meine Gasteltern sind für zwei Wochen in Israel und machen Ferien. Und sie konnten mich nicht alleine mit Max zuhause lassen, also bin ich zu denen. Ich schlafe unten im Spielzimmer auf einer Luftmatratze. Volles Haus auf jeden Fall jetzt hier: Sie haben zwei Kinder, einen kleinen siebenjährigen, noch süßen Jungen, Mason und eine nicht mehr ganz so süße, sondern eher sehr aufgedrehte aber echt liebenswerte, zehnjährige Tochter namens Bella. Plus Gabi, Paula und Ich sind es also jetzt 7 Personen hier, dazu kommen aber noch der Hund Barron und die alte, grummelige Katzendame Oreo. Hier ist auf jeden Fall immer etwas los! Und es ist auf jeden Fall anders, als bei meiner Gastfamilie daheim: Weil hier noch andere Internationale Schüler leben, mit denen ich mich wirklich super verstehe ist es wie eine Übernachtung bei Freunden für zwei Wochen durchgängig. Und wenn man keine Lust mehr auf einander hat, geht man einfach auf sein Zimmer. Aber das passiert nicht s oft, denn wir haben so viel Spaß miteinander: In der Küche tanzen (die Beiden haben in ihrer Heimat richtigen Tanzunterricht gehabt und sind dementsprechend gut), die ganze Zeit laut Musik hören und dazu jammen, quatschen, abends zusammen einen Film oder eine Serie gucken (wir haben eine gemeinsam angefangen,) oder zusammen kochen; Gabi hat einmal eine brasilianische Spezialität für uns gemacht: Brigadeiro. Das sind kleine Pralinen. Vorher sind wir dafür zusammen zum „Juniper Market“, dem kleinen Supermarkt hier oben in Juniper gegangen, um die Zutaten zu kaufen. Dort haben wir außerdem auch ein Mädchen aus unserem Tanzkurs getroffen, der wir dann am nächsten Schultag etwas davon mitgebracht haben.

Apropos Tanzen! Unsere Bauchtanz Einheit ist jetzt vorbei (und ich bin um ehrlich zu sein nicht traurig darüber; Es war eine Erfahrung, aber ich würde es nicht nochmal machen) und wir haben mit Hip-Hop angefangen. Und ich hatte noch nie in meinem Leben so viel Spaß! Wirklich, es ist super toll: Unsere Lehrerin bringt uns eine Latin-Hip-Hop Choreografie bei, es ist total schweißtreibend, da wir die ganze Zeit in Bewegung sind, springen usw. (Das komplette Gegenteil zum Bauchtanzen, wo man nur auf der Stelle steh, vielleicht mal langsam vor und zurück geht und dabei die Hüften schwingt und komische Armbewegungen macht…) Heute, als ich den Blog schreibe, hat sie uns in zwei Gruppen aufgeteilt; Eine Gruppe, die nochmal über alle Schritte gegangen ist und wiederholt hat und eine mit den Leuten, die die Choreo schon draufhaben und bei denen es echt gut aussieht. Mit denen hat sie dann weitergemacht, mehr Schritte zur Choreo hinzugefügt. In dieser Gruppe waren alle Leute, die schon seit Jahren tanzen, teilweise einfach nur unfassbar gut sind, zwei Philipinerinnen, die sich total gut bewegen können und so weiter – und ich. Ich weiß echt nicht, wie ich in diese Gruppe rein geraten bin! Ich fühle mich echt geehrt und so, keine Frage. Es macht ja super viel Spaß und das versuche Ich auch zu zeigen, wenn ich tanze, ich gebe mir wirklich Mühe. Aber ich fühle mich dadurch auch echt unter Druck gesetzt; Da alle so gut sind, fällt es auf, wenn man patzt. Und ich habe nicht die ganze Erfahrung wie alle anderen, habe die meisten Bewegungen noch nie gemacht und kann mir die Schritte nicht nach einmal vormachen sofort merken. Heute war wie gesagt der erste Tag in diesen Gruppen, und es ging noch, auch wenn die Bewegungen echt schwer sind und vor Allem super schnell ist! Hoffentlich wird das irgendwann nicht zu schwer für mich. Aber ich habe es hinbekommen und es hat super viel Spaß gemacht mit den Leuten zu tanzen die es einfach nur draufhaben und uns im Spiegel zu sehen, wie wir es nach ein paar Mal üben fehlerlos hinbekommen haben! Jedenfalls habe ich im Tanzunterricht noch nie so viel geschwitzt und gleichzeitig so viel Spaß gehabt, wie heute.

Aber mal zurück zur letzten Woche: Mittwoch und Donnerstag hatten wir „double blocks“, also nicht an einem Tag jeden Block einmal, sondern am Mittwoch Doppel Englisch und Doppel Foods, je zweieinhalb Stunden und Donnerstag das Gleiche mit Leadership und Dance. Für mich war das mehr oder weniger echt entspannt, in Englisch mussten wir nur die doppelte Menge an Wörtern schreiben. In Foods hatten wir einen Vertretungslehrer und haben einen Film über Vegetarismus geschaut, da wir das gerade als Thema haben. In Leadership haben wir „Icebreakers“ gemacht, Spiele, um einander besser kennenzulernen (das hört sich wirklich lächerlich an, wir lernen ja wirklich nicht viel…) und in Dance haben wir Just Dance gespielt und danach die Vorführung vom letzten Jahr geschaut (45 Minuten ging die!)

Freitag war Rembrance Day, wofür ein Assembly in der Schule aufgeführt wurde, um an die kanadischen Opfer im Zweiten Weltkrieg zu erinnern. Am Montag danach hatten wir dann auch anlässlich dessen frei. Alle haben jedenfalls eine rote Steckblume an der Kleidung getragen.

Am Wochenende kamen Leonie und Almut zu besuch nach Juniper. Für beide echt eine halbe Weltreise; Mit den Bussen hier brauchten sie um die Zwei Stunden! Ursprünglich war unser Plan hier wandern zu gehen, denn wir waren noch nie auf dem Hügel drauf, an dem wir wohnen! Nach zweieinhalb Monaten! Leider war das Wetter kacke, es hat den ganzen Tag geregnet und war kalt, also haben wir uns lieber alle zusammen unten, wo ich schlafe aufs Sofa und mein Bett gekuschelt, gequatscht und eine Serie geguckt haben, nachdem sich Almut und Leonie schön erstmal ein fettes Pancake Frühstück gemacht haben:


Am 11.11.2019 war es dann soweit: an dem Abend hat es angefangen zu schneien! Als ich am nächsten Morgen aufgewacht bin, an einem Fenster vorbeigelaufen bin und zufällig rausgeschaut habe, war alles komplett weiß!


Ich habe mich super gefreut! Nur leider, da es etwas über Null Grad war, ist alles innerhalb eines Tages fast wieder komplett weggeschmolzen.
Jedenfalls sind Paula und Gabi an diesem Tag dann nicht zur Schule gegangen, da sie keine richtigen Schneeschuhe hatten, (ich zwar auch nicht hier bei Paula, meine habe ich im anderen Haus gelassen, aber ich habe einfach meine Winterschuhe genommen und bin nicht durch tiefen Schnee gelaufen, was auch gar kein Problem dargestellt hat) und sind stattdessen essen und shoppen gegangen…
Übrigens, ich habe das Gefühl, Kanadier haben hier ein anderes Kälteempfinden: morgens an der Bushaltestelle; ich im Mantel mit Schal und Handschuhen. Neben mir, ein Junge in Sneakers, Jogginghose und T-Shirt. Das wars. Nichts anderes. In der Schule außerdem manche in Kleidern oder Röcken, kurzen Hosen… Crazy world.

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Dienstag, 29. Oktober 2019
Vikes-Day, Pumpkin Carving, Eishockey Spiel, Wahlen, Okanagans in Salmon Arm, Vancouver Trip, Belly Dance
In den letzten 12 Tagen ist echt viel passiert! Also dann, fangen wir mal an mit Freitag, dem 18.10.2019:
Vikes-Day an unserer Schule. Was heißt das? Das Leadership-Team (also wir) veranstaltet verschiedene Spirit-Events über den ganzen Tag und alle tragen ihre Vikes-Klamotten oder die Farben der Schule, also rot. Also quasi ein Tag, der den Spirit der Schule antreiben soll. Morgens haben wir ein Pancake Breakfast veranstaltet. Wir waren eindreiviertel Stunden bevor der Unterricht begann in der Schule und haben angefangen alles vorzubereiten, den Teig zu mischen und sie zu machen. Weil der erste Schulbus kommt eine Stund vor Schulbeginn an (echt kacke für diejenigen, ich weiß) und wir wollten, dass die auch welche bekommen. Ab dann hat jeder der wollte Pancakes gratis bekommen! Wir haben laut Musik gespielt, Stimmung gemacht, usw. Dann nach der Lunch-Pause haben wir in der Turnhalle ein Assembly gemacht, die ganze Schule war dort. Erst haben wir die neuen Lehrer vorgestellt (total cool, wir haben so einen Gang für die gemacht und sie sind dann durch wie beim Sport und haben alle ein paar Dancemoves gemacht, die gerade im Trend sind. Alle sind total ausgerastet). Danach haben wir ein Dancebattle gemacht, eine Person aus jeder Stufe plus ein Lehrer. Anschließend haben ein paar Lehrern Preise verteilt, die zu ihrem Verhalten passen (zum Beispiel der Bibliothekarin ein Glas mit essbaren Augen drin, weil sie immer alle Leute, die in der Bibliothek essen, nach draußen schickt). Als letztes haben wir ein paar Minispiele gemacht, wieder die einzelnen Stufen und ein Lehrer gegeneinander. Das Highlight von allem war das letzte: Jeder der Teilnehmer hat ein riesiges Stück Kuchen bekommen, wer es zuerst aufgegessen hatte, dessen Stufe hatte gewonnen.
Alle meinten, der Spirit wäre über die letzten Jahre total nach unten gegangen, es wäre niemand mehr so richtig stolz ein „Viking“ zu sein. Also ich muss sagen, das sehe ich ganz und gar nicht so. Es war wie in einem Film: Erstmal hatte die ganze Schule rot an oder einen Viking Pulli! Und die Turnhalle ist bei unserem Assembly total abgegangen, das war der ober Hammer! Ich kam echt nicht mehr klar, alle haben nur geklatscht und gejubelt, haben ihren Vertreter der Stufe angefeuert und hatten einfach nur Spaß. Und als wir dann angefangen haben „Once a Viking – always a Viking“ zu rufen, den Spruch der Schule, haben alle sofort mitgemacht und den super laut zurück geschrien. Ich war super begeistert!

Am Samstag war dann ein weiteres Event der Internationals: Pumpkin Carving! Und wieder mal hat sich bestätigt, dass ich echt keinerlei künstlerisches Talent habe…
Es hat trotzdem Spaß gemacht wieder mit allen Leuten, die man sonst nicht sieht im Alltag abzuhängen. Danach sind wir zum Riverside Park gefahren, haben dort weiter abgehangen und Fotos gemacht. Es war einfach nur megamäßig schön. Mehr muss ich glaube ich nicht dazu sagen, das Foto sagt den Rest.
Riverside Park

Dann haben wir uns kurzfristig dazu entschieden, zum Eishockey-Spiel der Kamloops Blazers zu gehen. Die hatten an diesem Abend ein Heimspiel in der Arena direkt neben dem Park. Und dort ist dann einfach das Beste, was uns hätte passieren können, passiert: Ein Mann von der Feuerwehr, die dort waren und sich glaube ich repräsentiert haben (sie hatten jedenfalls dort auch ein Maskottchen stehen), hat uns angesprochen. Ich dachte erst, der will uns aufschwätzten, seine Karten zu kaufen. Aber nein. Er wollte sie uns schenken. Dieser Typ hat uns einfach sechs Tickets geschenkt! Einfach so! Die Kanadier sind einfach alle so super nett! Habe ich schon das erzählt mit dem Bus fahren? Weiß nicht, egal: Wenn man in den Bus steigt grüßt man den Fahrer; wenn man aus dem Bus aussteigt, bedankt man sich (auch wenn er 20 Minuten zu spät kam). Musste ich auch erst herausfinden.

Jedenfalls zurück zum Eishockey-Spiel: Wir haben uns noch kurz etwas zu essen geholt (und haben auf dem Weg ein schönes Kunst-Café entdeckt, dass eine riesige Auswahl an glutenfreien Backsachen, vegetarisch und veganen Produkten und Mahlzeiten verkaufte) und sind dann rein. Wir hatten echt SPaß an diesem Abend, hätten auch fast etwas gewonnen bei einem Dancebattle, das auf dem großen Bildschirm übertragen wurde! Und am Ende haben wir (Kamloops Blazers) auch gewonnen.

Am Montagabend haben wir abends die Wahlen angesehen. Wie die ausgegangen sind wissen alle denke ich mal. Auch wenn man sehr überrascht war, dass die Demokraten so schlecht abgeschnitten haben: Man dachte, sie könnten den Liberalen gefährlich werden!

Dienstags waren dann die Okanagans, also alle Cross-Country Leute aus dieser Region gegeneinander, um sich für die Provincials (die besten 250 aus ganz BC) zu qualifizieren. Diese waren in der Nähe von Salmon Arm in de Bergen. Also sehr hügelig! Und dazu kam, dass es am Abend zuvor geregnet hatte, also war es unfassbar matschig. Die reinste Schlammschlacht! Es hat super viel Spaß gemacht dadurch zu rennen: Beim Start, wo alle Seniors, Jungen und Mädchen, also insgesamt so 100 Leute, gleichzeitig gestartet sind, war erstmal ein riesiges Matschfeld mit riesigen Pfützen. Es ist bis ins Gesicht gespritzt! Dann war die komplette erste Hälfte des Weges nur Bergauf. Yey. Danach kam ein echt steiler Weg bergab, wo ich beide Male, die ich dort lang gerannt bin, beinah ausgerutscht bin - im vollen Tempo! Doch der krasseste Part war der in der Verlängerung für die Seniors (Juniors müssen 4km laufen, Seniors 5km, deshalb gab es eine 500m Verlängerung für uns): so tiefer Matsch, dass wenn man durchläuft der komplette Fuß darin versank! Einer hat sich dort auch in der ersten Runde verletzt, ist stecken geblieben und umgeknickt und konnte nicht mehr weiterlaufen.
Die ersten 20 aus jeder Kategorie haben sich qualifiziert. Und ich wurde 15te! Amen. Aber eine weitere Möglichkeit sich zu qualifizieren ist durch sein Team. Die besten Drei Schulteams von den Platzierungen her sind auch durchgekommen. Und in der Seniorgirls Kategorie gab es nur zwei Teams – wir wurden zweiter. Das heißt alle Mädchen fahren am Samstag zu den Provincials in Abbotsford! Unsere Juniorgirls sind auch alle vier durchgekommen – jede von ihnen ist in den Top 20 gelandet und sie haben sich somit auch als Team qualifiziert.

Am Wochenende war der Vancouver/Victoria Trip. Freitags hatten wir frei, also sind wir ganz früh morgens in zwei Bussen (es waren insgesamt 92 Schüler) losgefahren. Ich war in einem Zimmer mit Paula, Almut und Leonie, mit der ich auch schon in Toronto in einem Zimmer war. Und das war wirklich eine echt gute Konstellation! Wir verstehen uns super!
Zuerst sind wir zum Capilano Bridge Park gefahren. Ein Nationalpark bei Vancouver mit einer berühmten Hängebrücke. Und die hat echt geschaukelt! Ich habe ja keine Höhenangst, aber da wurde mir echt bange! Hier ein paar Fotos von dort:
National Park bei Vancouver
Hängebrücke in Vancouver

In Vancouver bei unserem Hotel sind wir dann um halb fünf angekommen. Leonie war schon zwei Mal dort, kannte sich also aus und hat uns ein paar Sachen gesagt, die wir unbedingt sehen sollten. Wir hatten aber leider keine Zeit alles zu machen, aber wenn ich das nächste Mal nach Vancouver komme (spätestens mit meiner Familie) gibt es einige Dinge, die ich machen will! Nach unserer Ankunft im Hotel hatten wir dann Freizeit und mussten erst um 11 Uhr wieder in unseren Zimmern sein! Also hatten wir mehr als 6 Stunden Zeit!

Unser Hotel lag direkt in Downtown an der Robson Street, der Haupt Shopping Straße, direkt neben der Rogers Arena, wo an diesem Abend auch ein Eishockey-Spiel stattfand. Wir waren fett shoppen, sind die ganze Zeit rumgelaufen und waren dann spät abends asiatisch essen (die asiatische Population in Vancouver ist sehr hoch, es gibt deshalb auch dementsprechend viele asiatische Restaurants).

Am nächsten Tag, Samstag, sind wir dann zum „Canada Place“ in Vancouver gefahren und haben dort „Fly Over Canada“ gemacht. Und ich dachte das wäre nur ein kurzer Film, wo die besonderen Dinge in Kanada gezeigt werden, ich hatte nicht groß etwas erwartet. Umso mehr war ich begeistert! Es war 4D, man ist in seinem Stuhl mit der Kamera mitgegangen, man hat sich also gefühlt, als würde man über Kanada fliegen. Und es wurden die schönsten Orte von Osten nach Westen an Kanada gezeigt. Die Vielfalt! Es war so gut gemacht, an einer Stelle habe ich ohne Witz feuchte Augen bekommen, weil ich so gerührt war. Ich bin einfach nur so froh, hier in Kanada zu sein! Ich würde am liebsten alle diese Orte sehen – durch ganz Kanada fahren! Und ich freue mich so sehr darauf, wenn meine Familie kommt und wir durch BC fahren und Campen und wenigstens ein paar dieser Orte sehen. Das klingt jetzt vielleicht so, als würde es hier nur so ein paar spezielle Orte geben, die wunderschön sind und man unbedingt sehen möchte. Aber das stimmt so auf keinen Fall! Zum Beispiel als wir nach Vancouver gefahren sind waren rechts und links die Berge hinunter alle 100m kleine Wasserfälle. Oder als wir nach Salmon Arm gefahren sind: Der See dort war so unfassbar blau und mit den schönen Bergen im Hintergrund, dessen Spitzten schon schneebedeckt sind… Und ich könnte mehr Beispiele nennen! Alleine die Landschaften in Vancouver und Victoria!
Danach sind wir mit der Fähre anderthalb Stunden nach Victoria gefahren. An kleinen Inseln vorbei, mit den Rocky Mountains - teils Schneebedeckt - im Hintergrund…

Unser Hotel dort war wieder super gelegen: Direkt neben dem Parlament, fünf Minuten zu Fuß am Hafen entlang nach Downtown und Chinatown. Nachdem wir mit dem Bus einmal ein bisschen rumgefahren sind und der Reiseführer uns ein paar Orte gezeigt hat, wo wir unbedingt hingehen sollten, bekamen wir wieder Freizeit. Zuerst waren wir bei einem kleinen Markt auf dem Wasser mit kleinen bunten Hausboten und haben im Sonnenuntergang Fotos gemacht. Danach sind wir am im dunkeln beleuchteten Parament vorbei nach Downtown, wo wir uns alle kleinen Shops angesehen haben und in einem riesigen Süßigkeiten Laden Fudge gekauft haben. In Chinatown waren wir dann richtig gut Chinesisch essen: Ramen Suppe! Dann sind wir in eine chinesische Bäckerei, weil Leonie das letzte Mal als sie in Vancouver war in einer etwas gegessen hatte, das sie unbedingt nochmal haben wollte, so ein süßes Brötchen mit Pudding innen drin. In einer echt kuriosen, kleinen Bäckerei, wo die Verkäuferin nur ganz wenig Englisch konnte, hat sie dann die letzten zwei dieser Arte bekommen. In einem chinesischen Supermarkt habe ich mir dann als Erinnerung Stäbchen gekauft! Der Reiseführer meinte auf unserer Durchfahrt, dass man, um ein echter Kanadier zu werden, wenigstens einmal einen „Beavertail“ gegessen haben muss. Dass ist nicht das, wonach es sich anhört, nichts von einem Bieber! Einfach ein süßes, frittiertes, flaches Gebäckteilchen mit verschiedenen süßen Belägen drauf. Anscheinend echt gut, der Meinung der anderen zu folge. Zuletzt haben wir uns dann noch Mikrowellen Popcorn gekauft, da wir uns vorher vorgenommen hatten, anlässlich Halloweens einen Horrorfilm zu gucken. Ganz schlechte Idee. Vorher hatten wir es noch kurz in den Whirlpool des Hotels geschafft, der um zehn schließen sollte, um fünf vor zehn.
Nachdem wir uns dann ein paar Trailer angeguckt haben und ich das wirklich nicht aushalten konnte, haben wir „nur“ Bird Box geschaut. Ich fand‘s schon gruselig genug!

Sonntags sind wir dann bevor wir zurück gefahren sind noch ins „Royal Museum of British Columbia“ gegangen. Wir haben aber nur eine Stunde Zeit bekommen dafür! Eine! Wir haben nur knapp die erste Etage geschafft, die zweite bei weitem nicht. Und dabei war es das erste kulturelle, dass ich in zwei Monaten gesehen habe! Echt schade. Aber gut, ich verstehe das auch so halbwegs. Denn wir waren mit die einzigen, die sich das Museum so richtig angesehen haben. Der Rest ist einfach nur durchgerannt, ein paar Asiaten haben (total klischeehaft) nur Fotos von den Objekten gemacht, ohne sich irgendwas darüber durchzulesen. Und für die war eine Stunde vielleicht schon zu lang, einfach nur rumstehen in der Lobby und warten…

Hier ein paar Fotos vom Trip:
Hafen im Sonnenuntergang in Victoria
beleuchtetes Parlament in Victoria
Vancouver

Diese Woche in Dance haben wir mit einer neuen Tanzrichtung angefangen. Man konnte sich entscheiden zwischen Musical Theater und Bellydance (also Bauchtanz, ich hatte die ersten Male immer nur Ballet-dance verstanden und war dezent verwirrt). Paula und ich hatten keine Ahnung von beidem und haben uns dann einfach für Bellydance entschieden. Und es ist auf jeden Fall nicht meine Lieblings Tanzrichtung… Aber es ist ganz ok. Das wird schon noch. Es sieht ganz cool aus, so wie man sich das vorstellt – und ich hätte niemals in meinem Leben gedacht, dass ich jemals Bauchtanz lernen werde! Also hey, was soll's!

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Montag, 2. September 2019
Toronto und Reise
Am 29.08.2019 früh morgens um 4 Uhr begann meine Reise. Mein Flug von Tegel aus ging um 6:45. Der Abschied ging sogar, ich hatte gedacht es wird schlimmer. Ich habe keinen Wasserfall geheult. Bei meinem Vater jedoch hatte ich nicht gedacht, dass er Tränen vergießen wird. Kurz vor der Sicherheit hat er jedoch feuchte Augen bekommen und hat dann ganz schnell die Biege gemacht, sodass er nicht anfängt vor allen zu weinen glaube ich. Dann habe Ich meine Zubringer Gruppe nach Frankfurt getroffen. Sie waren ganz cool, man hatte mit jedem halt immer was zum reden, da wir alle in das gleiche Abenteuer starten würden. Aber ab dem Flug nach Toronto hatten wir auch keinen Kontakt mehr, weil wir in unterschiedlichen Gruppen waren.

Dann mein erster Langstreckenflug. Erstmal war ich total perplex von diesem mega Flugzeug! Das in der Business-Class jeder eine eigene Ecke und einer riesigen Bildschirm hatte, hatte ich noch nie gesehen. Auch im normalen Bereich hatte jeder einen eigenen Bildschirm und es waren 10 Sitze in jeder Reihe!

Meine Sitznachbar Johanna war total lieb, da hatte ich echt Glück. Aber das gute war: Alle, die in meiner Reihe saßen, gehen auch nach Kamloops. Das wurde von Do-It echt gut organisiert. Auf dem Flug habe ich dann nach dem Essen totale Bauchkrämpfe bekommen, die für ganze Zeit angehalten haben. Am zweiten Tag waren sie zwar nicht mehr so schlimm wie am Anfang, aber leider noch nicht weg. Jetzt geht aber alles wieder, ich glaube es lag am Wasser dort, was einen höheren Chloranteil hat, als ich es von Deutschland gewohnt bin.

Mein Abschiedsbuch, dass eigentlich für diesen Flug gedacht war, habe bisher noch nicht gelesen. Ich fühle mich einfach noch nicht bereit dafür. Ich muss erstmal auf alles klar kommen, mir klar werden, dass ich nicht auf einer Freizeitfahrt oder Klassenfahrt bin und nicht wieder nach Hause fliege, sondern für 10 Monate hier bleibe und neu starte, mit neuen Eltern, Freunden und Alltag. Ein ganz anderes Leben führen als zuvor. Jedenfalls ist es aber beruhigend zu wissen, dass wenn ich Heimweh bekomme oder so, ich immer noch da hinein gucken kann. Dass ich noch liebe Worte von ihnen habe, Erinnerungen und Bilder.

Bei der Immigration in Toronto gab es eigentlich keine Probleme. Die kamen erst später bei den Gepäckbändern: Ein Hund hat angefangen meinen Rucksack anzulecken und meine erste Reaktion war, ihn wegzuziehen. Doch dann hat der Polizist mit dem Hund mit erhobener Stimme gesagt:"put that down, put it down!" Und ich habe so einen Schock gekriegt, weil ich gar nicht wusste, was gerade eigentlich abgeht. Der Rucksack gehörte nämlich meiner Mutter und dass es dort jetzt etwas zu riechen gab bei einem Spürhund... Am Ende war es nur ein Apfel. Dumme Sache! Jedenfalls mussten wir dann noch eine Ewigkeit warten, bis alle durch die Immigration waren, weil wir so eine riesige Gruppe sind. Fast 100 Leute!

Vom Flughafen sind wir dann in zwei Gruppen direkt zum CN Tower Gefahren. Der Ausblick war echt total beeindruckend!
Der See ist einer von den fünf riesigen Seen in Ontario, von denen er allerdings noch der kleinste ist. Es sah so aus wie ein Meer, an dessen Horizont Berge sind.

Danach sind wir ins Hotel gefahren, waren kurz auf den Zimmer und sind dann direkt zum essen. Dort war ich jedoch so fertig von den ständigen Bauchkrämpfen und dem Jetlag, dass ich direkt aufs Zimmer gegangen bin. Meine Zimmergenossin Leonie, die übrigens auch nach Kamloops geht, und Ich haben dann noch gequatscht, wir haben uns echt gut verstanden.

Am nächsten Tag, Freitag, sind wir dann zu den Niagarafällen gefahren. Dort hat sich unsere kleine nette Gruppe gebildet: Leonie, Johanna, Paula (Johannas Zimmergenossin, sie wird in Kamloops auf die gleiche Schule wie ich gehen) und Ich. Die Niagarafälle waren auch total beeindruckend und auf der Bootstour dahin wurden wir dezent nass... Niagara Fälle vom Boot aus

Danach hatten wir dort fast zwei Stunden Freizeit auf der „Street of fun“, einer total amerikanischen Vergnügungsmeile. Street of Fun bei den Niagara Fällen
Wenn ich als Kind dort gewesen wäre, wäre ich glaube ich tot umgefallen. Nur (echt coole) Attraktion neben Eisläden und Fastfood-Ständen. Zu viert sind wir dann in ein Horror Haus gegangen... Ich habe die (viel zu schnell, leichtsinnig und unüberlegt getroffene) Entscheidung darein zu gehen spätestens bereut, als wir durch den Eingang gegangen sind und uns direkt zwei ausgewachsene Männer entgegenkam, die vorzeitig abgebrochen haben. Es war wirklich krass… Aber es war echt cool, lustig und spannend. Dann sind wir ins Hotel und sofort wieder los zum Abendessen, von dem wir direkt zum Hafen zur Bootstour um die kleinen Inseln vor Toronto in typisch amerikanischen gelben Schulbussen gefahren. Der amerikanische Schulbus, den wir genommen haben.

Im Sonnenuntergang sah die Skyline von Toronto einfach nur toll aus. CN-Tower im Sonnenuntergang Skyline von Toronto im Sonnenuntergang.

Von dort sind wir leider direkt zurück ins Hotel. Die Zeit in Toronto war wirklich schön, trotz schmerzen und Jetlag.

Am Samstag morgen hatten wir dann noch ein paar Stunden Orientation, danach sind wir direkt zum Flughafen, wo wir dann über 3 Stunden Aufenthalt hatten. Aber mit der Gruppe, die auch nach Kamloops geht, war es echt nicht schlimm. Sie sind alle echt cool und wir verstehen uns alle gut. Es sind 12 Leute, die mit Do-It nach Kamloops gehen.

In Vancouver haben wir uns dann zusammen einen Platz gesucht und die ganze Zeit geredet und gelacht. Es war total lustig mit ihnen und die drei Stunden Aufenthalt gingen gut rum. In ein paar Stunden werde ich dann meine Gastfamilie treffen! Ich kann es gar nicht glauben. Aber ich werde es einfach so wie in den letzten beiden Tagen machen: Nicht zu viel nachdenken, einfach machen und genießen!

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