Sonntag, 23. Februar 2020
Neues Semester
Neues Semester, yeay! Das heißt neue Kurse, neue Lehrer, neue Leute, neuer Schulalltag!

Ich habe jetzt Sport (der Kurs heißt Fit for Life) mit der gleichen Lehrerin, die ich in Dance letztes Semester hatte. Und da werden wir ganz viele Ausflüge machen, Kanu fahren gehen, wandern, wir waren einen Tag schon Cross Country Skiing auf dem Feld vor der Schule, am Montag haben wir dann einen Selbstverteidigungskurs. Wir konnten uns einfach Dinge wünschen, die wir gerne machen würden und haben dann ein Budget, mit dem wir dann alles, was soweit möglich ist, verwirklichen können.
Das ist aber meine einzige Klasse, in der ich chillen kann… Ansonsten habe ich Biologie 12 (der schwerste Kurs, den man überhaupt nur nehmen kann an dieser Schule). Und der ist wirklich hart! Wir schreiben jede Woche mindestens einen Test, müssen jedes Mal am Anfang einer neuen Unit Biologie Vokabeln lernen usw. In dem Kurs sind halt nur 12. Klässler, die nächstes Jahr an die Uni gehen und entweder Bio oder Medizin oder etwas in diese Richtung studieren wollen. Ach ja, und ich. Nach diesem Kurs kann ich dann safe an die Uni gehen und erstes Semester Bio machen. Nur dass ich noch zwei Jahre Schule vor mir habe… Juhu!
Aber hey, bisher läufts eigentlich ganz gut! Ich muss halt schon relativ viel lernen (was sogar Rob aufgefallen ist; er meinte letzte Woche zu mir, dass er das sogar merkt, dass ich viel mehr für die Schule mache), was ich ja gar nicht mehr gewöhnt bin vom letzten halben Jahr, aber ich steh Momentan bei 90%! Ok, das war vor dem Test, den wir am Freitag geschrieben habe, wo ich quasi die Hälfte nur geraten habe… Die Tests sind nämlich zum Großteil nur Multiple Choice, und manchmal sind die halt so tricky gestellt, dass du nur falsch antworten kannst.

Mein nächster Kurs ist Mathe (damit ich auch schön meine beiden Leistungskurse nächstes Jahr habe). Zuerst war ich in Pre-Calculus 11, aber da haben wir mit Stoff angefangen den wir Anfang 10. Klasse gemacht haben, sodass ich in den 12er Kurs gewechselt bin. Es ist echt nicht super schwer, nur dass bei manchen Rechnungen, die es einfach anders gelernt haben, daran zu gehen! Die pq-Formel zum Beispiel, die sieht ganz anders aus! Und eine andere Rechnungsart, die ich noch gar nicht kannte, die benutzen die ständig! Wohingegen Dinge wie binomische Formeln fast gar nicht durchgenommen wurden! Natürlich haben die davon schon mal gehört, aber die so anwenden, können sie nicht.

Die letzten drei Tage war unser Lehrer nicht da. Wenn Lehrer hier nicht da sind, wird ein „Substitute“ eingestellt, ein sogenannter „Teacher on Call“, „ToC“ oder auch „Sub“. Idealerweise ist der kompetent genug das Fach zu unterrichten, also ausgebildet dafür. Aber da kein anderer „Sub“ zu der Zeit verfügbar war, haben wir einen Französisch Lehrer bekommen! Und der hatte wirklich gar keinen Plan. Das tat mir ja auch schon echt leid für ihn, er hat es ja versucht. Aber wir wären ohne Witz besser ohne ihn dran gewesen. Wir sollten nämlich durch zwei Units durcharbeiten im Arbeitsheft, ganz simple Sache. Normalerweise kommen wir durch eine Unit pro Tag, und wir hatten drei Tage für nur zwei. Aber der Lehrer hatte zu viel Gnade, er meinte wir müssen nicht bis zum Ende durcharbeiten, nur durch die Beispielaufgaben usw. Was dann dazu führte, dass nach einer halben Stunde alle fertig waren mit seinen Aufgaben. Ein Block, noch mal zur Erinnerung, ist jedoch 1:18 lang. Ja gut… Und er hat dann auch so Mathebücher mitgebracht und die dann ganz begeistert rumgegeben. Nur dass die rein gar nichts mit unserem Thema zutun hatten. Irgendwas mit Mathe Geschichte oder so.

Die Kamloops Blazers, das Eishockey Team von Kamloops, sind ja Jungs im Alter von 16-20 Jahren. Das heißt die jüngeren von denen gehen auch noch zur Schule! Und unsere Schule hat eine Eishockey Akademie. Was heißt, dass alle jungen Blazers auf unsere Schule gehen. Letztes Semester hatte ich nicht wirklich Kurse, in denen die gehen würden. (Dance? Foods? Leadership? Und schon gar nicht Englisch 10, die sind alle 12. Klasse) Aber dieses Semester habe ich zwei Klasse 12 Kurse! Ok, ich verstehe schon, warum keiner von ihnen Bio 12, den lernintensivsten Kurs der Schule genommen hat. Aber Mathe! Ha! Ja! Ok, einer. Der Torwart, um genau zu sein. Der GUTE Torwart, die Nummer 1! Er ist nur gerade verletzt, weshalb er dauerhaft in der Schule ist. Normalerweise sind sie nämlich nur ab und zu mal in der Schule, den Rest der Zeit haben sie entweder Training oder sind irgendwo Auswärts bei einem Spiel.

Mein vierter und letzter Kurs ist Französisch, French 11. Und um ehrlich zu sein, ich hatte nicht wirklich Schiss davor wegen des Niveaus, ich hatte nur ein bisschen Respekt, weil ich weiß, dass sie hier Französisch seit der 3. Klasse lernen, so wie wir Englisch. Und ich kann keinesfalls Französisch so gut sprechen wie Englisch! Ich bin aber auch nicht die größte Niete, weswegen ich eher ruhiger war. Aber dieser Kurs… Ist schon irgendwie ein Witz. Wir lernen A2 Niveau, was wir 9. Klasse gelernt haben. Vokabeln können sie relativ gut. Aber reden oder lesen? Naja, ausbaufähig, würde ich sagen. In der ersten Stunde hier, als die Lehrerin den ersten Satz auf Französisch gesagt hat, habe ich erstmal nichts verstanden. Nicht wie der Satz zu komplex war, einfach weil die hier so einen heftigen Akzent haben. Also wirklich, wenn die Schüler hier reden, ist dass einfach ein französisches Wort in Englisch ausgesprochen. Aber die kriegen das auch nicht wirklich beigebracht! Wenn es was zum Vorlesen gibt, liest das entweder die Lehrerin vor oder die ganze Klasse im Chor. Wobei man natürlich nicht lernt, wie man es wirklich ausspricht, also auf Französisch. Weil ich bin mir auch gar nicht sicher, ob die Lehrerin es überhaupt weiß. Sie macht es nämlich auch nicht wirklich besser.

Was trotzdem eine Challenge in diesem Kurs ist, ist die Übersetzung von Vokabeln von Deutsch-Englisch-Französisch. Weil manchmal habe ich für ein französisches Wort, das deutsche im Kopf, und muss es dann nochmal von deutsch auf Englisch übersetzten. Klingt jetzt nicht super dramatisch (ist es auch nicht wirklich), nur in manchen Situationen, wenn ich schnell denken muss, brauch ich halt ne Sekunde länger zum Übersetzten.

Also ja, das sind alle meine neuen Kurse! Und ja, ich bin wirklich zufrieden! Es ist ein guter Mix aus endlich mal was Richtiges lernen, über Dinge wiederholen, bis zu coole Dinge machen. Und die Leute in meinen Kursen sind wirklich super nett, ich bin echt froh.

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Donnerstag, 17. Oktober 2019
Thanksgiving, Candy-Challenge, zwei Rennen und die Wahlen
Am Montag letzte Woche haben Paula und ich eine „Candy-Challenge“ gemacht. Das heißt, wir sind in einen Supermarkt gegangen, haben alle Süßigkeiten, die wir nicht kannten, gekauft, haben viel Geld ausgegeben und dann alle ausprobiert. Teilweise waren die Sachen echt komisch und nicht gut, oder einfach nur langweilig, wo wie Sachen, die wir auch in Deutschland haben. Aber vieles war auch echt interessant. Es gab zum Beispiel Brausepulver, das auf der Zunge gebrutzelt hat. Aber nicht so Deutschland mäßig, dass man fast gar nichts davon merkt. Nein, richtig doll, sodass es fast weh tat! Dann hatten wir so Zimtpillen, die erst süß waren und nach Zimt geschmeckt haben und dann plötzlich richtig scharf wurden! Hier ein Bild von all unseren Sachen:
Candy Challenge

Am Dienstag letzte Woche, den 8.10. hat es das erste Mal geschneit. Zwar nicht in Juniper, wo ich wohne, aber Aberdeen (bei der Mall) und die Bergkuppen waren weiß verschneit. Gott sei Dank hatte ich mir aber am Wochenende zuvor warme Schuhe und einen Mantel gekauft! Morgens war es nämlich teilweise unter null Grad und am Mittwoch beim Rennen in Merritt (eine Stadt ca. eine Stunde von Kamloops entfernt), die viel höher liegt, sind wir durch weiße Landschaften gefahren. Und das hat mich wieder mal daran erinnert, warum ich hier in Kamloops, Kanada bin. Schnee Anfang Oktober, Berge und unfassbare Landschaften.
Roadtrip nach Meritt durch Schneelandschaften mit einem wunderschönen Sonnenuntergang

Beim Rennen in Merritt haben alle vom „Vikes-Team“ (also alle aus meiner Schule) die gleichen roten Handschuhe bekommen. Und als wir die alle anhatten zum Rennen mit unseren roten Trikots, sah das echt cool aus. Team Vikes!
Jedenfalls habe ich mich wohl irgendwie am Knie verletzt bei diesem Rennen, ich konnte die nächsten paar Tage nicht mehr schmerzfrei die Treppen nehmen (ich werde alt, ich weiß). Zum Glück ist meine Gastfamilie athletisch gut ausgerüstet und konnte mir Tabletten geben und hat mir gesagt, ich soll meinen Oberschenkel mal ausrollen. Das tat Schweine weh. Ich hatte es aber auch über anderthalb Monate nicht mehr gemacht, also kein Wunder. Nach zwei Mal habe ich überhaupt keinen Schmerz mehr gespürt. Wunderheilung!

Am Donnerstag war Feuer-Probe-Alarm nach der ersten Pause. Das wusste ich nur nicht. Und ich hatte in der Pause beim Kuchenstand für unser Cross-Country Team ausgeholfen, also kam ich zu spät zum Tanzen, was hieß, ich war allein in der Umkleide, habe mich wie gewohnt umgezogen, Sportshirt an und Schuhe an, als der Feueralarm anging. Alle also raus aufs Feld. Ich ohne Schuhe. Und die Einzige, die sich umgezogen hatte. Was ich erst dann mitbekam. Peinliche Situation würde ich mal sagen…

Am Wochenende war dann Thanksgiving! Es kam viel Familie zu besuch. Zwei Kinder von Leslie mit jeweils ihrem Partner aus Edmonton und die älteste Tochter aus Vancouver. Und abends kam dann immer noch die jüngste Tochter, die hier in Kamloops mit Freunden wohnt. Also ich habe jetzt alle Kinder von Leslie und Rob kennengelernt außer eine, Stephanie. Weihnachten sind dann alle da, wurde mir gesagt. Plus ein paar Omas und Opas, Cousinen und Cousins und wer noch alles.
Thanksgiving ist hier echt eine große Sache und wird richtig gefeiert. So wie Weihnachten würde ich sagen. Es gibt jeden Tag etwas besonderes zum Essen und Nachtisch und abends wird zusammen ein Film geguckt oder es werden Spiele gespielt.
Samstag waren wir alle zusammen bei der „Desert Hills Ranch“ in Ashcroft. Diese versprach über Facebook „nur spaßige Aktivitäten“. Und echt: Es gab zwei Kürbis-Kanonen, mit denen man Kürbisse auf die andere Seite des Flusses schießen konnte. Dann gab es wirklich gute mexikanische Tacos, einen riesigen Markt mit unglaublich billigem Obst und Gemüse (teilweise sogar gratis), das dort direkt hinter den Ständen gepflanzt wurde. Und zu guter Letzt, der Grund warum wir dort hingefahren sind, was die Tradition meiner Gastfamilie zu Thanksgiving ist; Man konnte sich seine eigenen Kürbisse vom Feld aussuchen, die wir dann für Halloween schnitzen werden. Und Holy Moly, waren die schwer. Gut, ich habe vielleicht auch einen sehr großen ausgesucht. Aber er ist wirklich schön. Ich hoffe ich werde ihn nicht zu sehr zerstören beim schnitzten, ich bin in sowas nämlich komplett untalentiert.
verschiedene Sorten von Kürbissen auf der "Desert Hill" Farm
Pumpkin field

Jeden Tag, den ich hier bin, lerne ich etwas Neues über Kanada oder die Kultur hier. Zum Beispiel habe ich an diesem Wochenende erfahren, dass Alberta mit dem Südpol, Grönland und der Teile im Norden Russlands und Kanada, keine Ratten hat. Wirklich, ernsthaft! Googelt das mal. Dort kommt eine Weltkarte, auf der die ganze Welt markiert ist, außer ein kleines Gebiet in Nordamerika: Alberta. Oder ich lerne mehr über verschiedene Sportarten hier, Eishockey oder Baseball zum Beispiel.

Sonntagabend war dann das große Thanksgiving Dinner. Es gab traditionell Turkey (schmeckt so wie Gans, wirklich), mashed potatoes (Kartoffelbrei), stuffing (das, was in dem Vieh drin war; undefinierbar, aber sehr beliebt; viele meinten zu mir, dass das das Beste für sie am Ganzen ist.), cranberry sauce (süße Soße), Gravy (angedickte Bratensoße, ebenfalls sehr beliebt), Süßkartoffelpüree gebacken mit einer braunen Zuckerkruste drauf (mein Favourit), so mit Reis und Soße gefüllte Blätter (auch echt lecker) und zu guter Letzt das Pinke, was ich nicht identifizieren konnte. Ich musste nachfragen: Eine Art Salat (auch traditionell hier), aber total süß. Also eher eine Art Nachtisch. Mit Sahne und Fruchtsirup gemacht. Der Sinn dahinter? Um etwas Süßes auf dem Teller zu haben, als Ausgleich. Das wurde mir so gesagt. Hier ein (nicht besonders appetitlich aussehendes) Bild von meinem Teller:
Thanksgiving Dinner
Turkey
Und ein Bild vom Vogel.

Zum Nachtisch gab es Pumkin Pie. Und oh mein Gott, das war sooo gut! Ich kann wirklich nicht verstehen, warum es den nur an Thanksgiving gibt. Nicht mal an Weihnachten!
Pumkin Pie

Am Mittwoch hatte ich dann mein nächstes Rennen. In Kamloops, unten am Fluss in einem Park. Derselbe Park, wo ich mit Paula die kleine Rehfamilie gesehen habe. Dieses Mal waren es bestimmt an die 12 Stück.
City Championships! Aber es zählte nicht für irgendetwas Besonderes. Nächste Woche ist dafür das wichtigste Rennen, die „Provincials“. Da geht es darum, ob man in Abbotsford gegen 250 andere aus ganz British Columbia antritt. Es war aber trotzdem toll, dritter zu werden, weil wir das erste Mal Medaillen bekommen haben! Ich wäre niemals dritter geworden, wenn nicht die beste von unserer Schule in meiner Altersklasse mitgelaufen wäre. Sie wird nämlich jedes Mal erster. Chance ergriffen! Das Rennen war mit dem in Clearwater das Beste.

Hier in Kanada läuft ja gerade der Wahlkampf. Und eine Sache, bei der ich richtig geschockt war, dass das nicht illegal war, ist, dass man Anti-Werbung machen darf. Im öffentlichen Fernsehen, während einer Pause im Football-Spiel zum Beispiel, kommt einfach eine Werbung, die dafür wirbt, NICHT für Justin Trudeau zu wählen. Aus dem und dem Grund. Als ich das das erste Mal gesehen habe konnte ich es echt nicht glauben!
Aber zurück zur Wahl. Am Donnerstag in der Schule haben wir eine Schulweit Wahl gemacht. Die Klassen wurden nacheinander aufgerufen und konnten in der Bibliothek ihre Stimmen abgeben. Wie in einem richtigen Wahllokal. Und eine meinte, dass das jede Schule an diesem Tag gemacht hat. Wohl Kanada weit! Ich denke zwar nicht, dass diese Stimmen für die eigentliche Wahl zählen, aber schon, dass die Landesweit ausgewertet werden. Das finde ich echt eine gute Sache. Man sollte das mal in Deutschland einführen, vielleicht steigert das ja in Zukunft auch die Wählerzahlen, weil man in der Schule schon gewählt hat und sich damit auseinandergesetzt hat und dann einfach weiter macht damit.

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Samstag, 5. Oktober 2019
Neue Woche!!
Freitag und Sonntag habe ich dann beim Pink Ribbon Ball (eine Spendenaktion für Brustkrebs) ausgeholfen mit meinem Leadership Kurs. Und der Ballraum war so schön, ich wünschte ich hätte am Tag des Balles da sein können…
Pink Ribbon Ball

Wir haben beim Aufbauen mitgeholfen, wobei wir alle Aufgaben, die sie für uns angedacht haben, schon in der Hälfte der Zeit geschafft haben und dann früher gehen konnten. Am Sonntag war dann abbauen angesagt, was wirklich ewig gedauert hat… Die großen Sachen, wie die Tische abräumen, Stühle einsammeln usw. gingen echt schnell, aber die Kleinigkeiten haben Stunden gebraucht. Zum Beispiel war über die Tanzfläche ein Bild geklebt worden mit Ducktape. Das mussten wir abziehen, wobei unsere Hände abgestorben sind. Dann habe ich alle Gläser in einen Eimer ausgeleert, wobei ein interessanter Mix aus Wasser, Wein, Kaffee, Whiskey und anderen Spirituosen entstand. Dann haben wir alle auf so Wägen sortiert, vor der Küche dann in Schachteln, die in die Spülmaschine durften, dann als sie dadurch waren in Kartons einräumen, nach Pink und Blau sortiert. Aber das war noch lange nicht das, was am längsten gedauert hat. Wir mussten das ganze Besteck (man bedenke es waren um die 300 Gäste da, jeder hatte 4 Gänge) nach geliehenen und gekauften sortieren, wobei alle komplett gleich aussahen. Dann sollten wir alle geliehenen POLIEREN, weil die noch nicht ganz saubere waren. Nach einer Stunde (wir hatten erst ca. 100 Bestecke poliert) ist dann aber jemand auf die Idee gekommen, diese einfach noch einmal in die Spülmaschine zu tun, wonach sie blitze blank waren. Aber wir haben alle ein paar Blumen und Birnen bekommen, als Dankeschön, das wir mitgeholfen haben.

Am Samstag waren Paula und ich dann beim so angepriesenen „Winners“ (alle Kanadier aus der Schule und unsere beiden Gastfamilien haben so davon geschwärmt). Und wir waren dann so ungefähr 4 Stunden. Das ist nämlich eine riesige Halle, die eine Seite wie Ikea, die andere Seite nur Klamotten. Und meine Mutter meinte, die haben jede Woche neue Sachen, deswegen könnte man dort auch immer hingehen. Manchmal hat man Glück und es sind mega coole Sachen dort, manchmal nur so lala. Die haben nämlich nicht ein Sortiment, sondern kaufen Sachen von anderen Läden Klamotten auf und verkaufen diese dann billiger. Oder so.

Dienstag hatte ich dann Geburtstag. Ist nicht viel besonderes passiert: In der Schule hat der Leadership-Kurs für mich gesungen, in Foods im letzten Block haben wir ein Mexikanisches Gericht gemacht, was super gut war. Abends hatte ich mir Quiche gewünscht und es gab Angel-Fruit-Cake, ein riesiger Kuchen mit viel Sahne und Früchten. Genau mein Ding! Ich habe von meinen Gasteltern einen Hoodie von der Schule bekommen, auf dem „Valleyview Vikes Grad 2019“ draufsteht (Grad steht für Graduation). Ich habe zwar keinen Abschluss dieses Jahr dort gemacht, aber ich habe 2019 einen Abschluss gemacht und war auf der Valleyview. Also passt doch!

Dann kam mein würde ich sagen schlimmster Tag seit ich hier war (das klingt jetzt wirklich dramatisch). Es fängt an damit, dass im Schulbus zur Schule meine Kopfhörer keinen Akku mehr haben. Dann kam der unangenehmste Block Tag, D-Block- Tag. Das bedeutet meine erste Stunde war D-Block, Tanzen, dann A, B, C. Was daran so blöd ist? In der ersten Stunde sind alle noch total müde, also kein Wunder, dass wir in tanzen nichts hinbekommen haben. Wobei noch dazukommt, dass ich nur einen Hoodie dabei hatte, kein Shirt und ich total darein geschwitzt habe und ihn dann den restlichen Tag über tragen musste. Dann Kam Englisch, wo meine einzige gute Sache am Tag passiert ist: Ich habe ein A in meiner Kurzgeschichte bekommen, und der Lehrer meinte, dass er wirklich beeindruckt war! In Foods saß ich die ganze Stunde alleine, da die Plätzte neben meinen Sitzpartnern in der Bibliothek besetzt waren. Und die letzte Stunde Leadership ist auch immer doof, weil mein einfach nur noch will, dass der Tag vorbei geht und sich dann doppelt langweilt. (Es gibt Phasen in dem Kurs, wo man nichts zu tun hat und dann welche wo man zu wenig Zeit hat, um alles zu erledigen.) Dann war mein nächstes Rennen. Es war super kalt, weil die ganze Zeit starker Wind war, der einem entgegen geblasen hat. Die Strecke war 5 Mal um einen Grasplatz, super langweilig. Und ich habe total abgekackt am Anfang, konnte nicht mehr viel aufholen und wurde auf der Ziellinie noch von einer überholt (fühlt sich echt toll an, wenn das passiert). Außerdem habe ich mich danach total krank gefühlt, habe mich fast übergeben und beinah einen meiner neuen Ohrringe, die mir meine Mutter den Tag davor zum Geburtstag geschenkt hat, verloren. Yey!

Donnerstag war dann das komplette Gegenteil, ich war super gelaunt, es war A-Block Tag, der beste Tag. Nach der Schule bin ich mit Paule ins Gym gefahren, um das mal auszuprobieren. Paula (die sportliche) geht dort jeden Tag hin. Muskelkater hatte ich auf jeden Fall am nächsten Tag.

Beim tanzen haben wir jetzt kleine Gruppen gebildet und sollen seit dieser Woche ein Lied selber choreographieren. Meine Gruppe ist echte Bombe, ich bin super zufrieden damit. Paula und zwei andere, eine ist würde ich sagen mit die beste im ganzen Kurs und die andere hat super viel „Attitude“ und ist auch echt gut. Wir haben einen meiner Lieblingssongs gewählt (Runaway Baby von Bruno Mars) und der Tanz ist bisher der Hammer! Es macht super viel Spaß, zu choreographieren und seinen eigenen Tanz zu tanzen!

Freitag war das nächste International-Event. Karaoke!! Ich liebe ja Karaoke singen und es war echt super! Niemand war zu schüchtern, um zu singen und alle haben mitgemacht. Und wieder fand ich es super cool, wie viele verschieden Länder dort vertreten waren. Einmal wurde „Let It Go“ aus dem Film „Frozen“ auf Japanisch gesungen. Paula neben mir hat die deutsche Version mitgesungen, Almut auf der anderen Seite hat versucht, die japanische zu singen. Und ich mit ein paar anderen habe die Englisch Version mitgesungen. Hat sich auf jeden Fall sehr schön angehört, kann man sich bestimmt vorstellen.
Es gab drei verschiedene Räume, in denen man singen konnte. In einem war es sehr dunkel, dort wurde viel getanzt. Das war mein Raum! Leider war das Ganze schon um 9 vorbei. Gerade dann, wo der Abend erst richtig anfängt!

Hier kommen alle jetzt schon total in Halloween Stimmung, richtig viele haben ihre Häuser schon komplett zu dekoriert.
Halloween Haus

Und nächste Woche ist dann Thanksgiving. Ich bin super gespannt, wie das wird!

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Donnerstag, 26. September 2019
4. Woche (Football-Game, Thrift Shop, Crosscountry)
Am Donnerstag bin ich dann noch mit Paulas Gastfamilie zu Costco, einem Großmarkt gefahren. Aber da wir den Truck von denen genommen haben, den sie nur selten benutzen, ist uns dann auf halber Strecke das Benzin ausgegangen und wir sind liegengeblieben. Und der Service, den sie angerufen hat, um neues Benzin zu bekommen hat anderthalb Stunden gebraucht. Mit einem hungrigen 4-jährigen im Auto. Das war ein Spaß…

Am Freitag war auch hier im kleinen Kamloops eine Fridays for Future Demonstration. Dort bin ich mit Paula hingegangen. Doch ich Berlinerin bin ja riesige Demos gewöhnt, mit bis zu 20.000 Leuten. Das Bild unten zeigt das gesamte Ausmaß der Demo in Kamloops. War aber trotzdem eine Erfahrung. Paula sagt immer, wir müssen alles mitnehmen an Erfahrungen, die wir hier überhaupt nur machen können.
Fridays For Future Kamloops

Samstags war ich wieder mit Paulas Familie unterwegs, diesmal mit vollem Tank. Wir sind runter an den Fluss gefahren und haben da einen kleinen Spaziergang gemacht, wo wir eine wilde Rehfamilie gesehen haben, ein junges und zwei ausgewachsene.
Wilde Reh-Familie

Danach sind wir zum Superstore gefahren (kanadischer Riesen-Supermarkt), wo ich mir die glutenfreie Auswahl angeguckt habe. Und es gab echt viel!! Aber ich werde zum Thema Supermärkte noch einen eigenen Blogeintrag posten.

Am Samstagabend haben wir mit den anderen Internationals ein Footballspiel der „Kamloops Broncos“ gegen irgendwelche Raiders gesehen. Und sie haben ihre Serie an Niederlagen fortgesetzt. Aber die Stimmung war trotzdem super, es wurde zum Beispiel immer auf der Tribüne getrampelt, wenn irgendetwas Gutes passiert ist, oder es wurde laut DEFENCE gerufen. Das Ding war nur, dass viele Internationals die Regeln nicht kannten. Ich kann sie Gott sei Dank wegen meines Gastvaters, der mir diese schon in der ersten Woche, die ich dort war, erklärt hat. Deswegen konnte ich ein paar Leuten aushelfen, damit es für sie nicht nur wie eine riesige Massenschlägerei für nur ein paar Sekunden aussieht, dann eine Minute Pause und wieder alle aufeinander.
Football Game

Eine weitere Sache war, dass ich wohl vergessen habe, dass ich hier in Kanada bin und es ganz schnell arschkalt wird. Tagsüber war es nämlich kurze Hosen Wetter. An dem Abend wurde es aber so kalt, dass man dort in einer fetten Winterjacke und Wollsocken hätte sitzen können. Wir haben uns jedenfalls den Arsch abgefroren.
Alle Kanadier hier haben es anscheinend nicht so mit Kälte: Morgens an der Bushaltestelle bei 12 Grad. Ich in Pulli und meiner momentan dicksten Jacke (ich muss mir dringend wärmere Sachen kaufen gehen, nächste Woche soll es hier nämlich bis zu 2 Grad kalt werden.) Manche Kanadier in T-Shirt und Hose bis zu den Knien. Oder beim Crosscountry Morgen-Training. Vielleicht 9 Grad und alle in komplett kurzer Hose und T-Shirt! Bei dem Football Spiel waren jedenfalls auch ein paar Leute in kurzen Sachen. Ein Mädchen habe ich sogar in kurzem Rock und bauchfreiem Top gesehen!
In Kanada gibt es kein Gesetz, das vorschreibt wann man als Jugendlicher zu Hause sein muss. Da geben die Eltern die Regeln vor. Und meine Eltern sind total entspannt damit, solange ich ihnen immer schreibe wo ich gerade bin und wann ich ungefähr Zuhause sein werde. Nach dem Footballspiel waren wir dann nämlich noch zum Auftauen bei Tim Hortens und haben eine schön warme Heiße Schokolade (aus selbstmitgebrachter Tasse) getrunken. Und es wurde relativ spät, was bei mir ja kein Problem war. Nur eine aus unserer Gruppe hatte ein Missverständnis mit ihrer Gastmutter und das sah nicht so gut aus. Ich habe dann beim Schreiben geholfen, um die Situation nicht zu verschlimmern. Ich bin echt froh mit meiner Gastfamilie, dass sie so entspannt dabei sind.

Am Sonntag war ich mit ein paar Freunden in einem riesigen Thrift Shop. Um meinen Bruder an dieser Stelle mal eifersüchtig zu machen, weil er Thrift Shopping liebt und ich weiß, dass er sich wünscht unbedingt mal in einen riesigen zu gehen. Es gab dort alles. Alle möglichen gebrauchten Klamotten, die man sich nur vorstellen kann. Gebrauchte Schuhe, Geschirr, Küchengeräte etc.

Ich habe die ganze letzte Woche eine „Technology Challenge“ gemacht für meinen Leadership Kurs. Das hieß kein Social Media in irgendeiner Form, Kein Fernsehen, keine Computerspiele oder sowas, und kein Netflix. Das war echt hart, vorallem weil wir ein verlängertes Wochenende hatten und ich teilweise echt nicht wusste was ich machen kann. Aber es ging eigentlich, ich habe einfach viel gelesen, etwas gebacken (was echt ewig gedauert hat, weil ich nichts in dieser Küche gefunden habe!) usw.

Montags hatten wir trotz Schulfrei morgens Cross Country Training. Hier zwei Bilder von unserer normalen Übungsstrecke.
Cross Country Training (2)
Cross Country Training (1)

Am Mittwoch hatte ich dann mein zweites Rennen in Clearwater, anderthalb Stunden von Kamloops entfernt. Mitten im Nirgendwo bei einer einsamen Holzhütte mit einem Kamin. Die Strecke war so schön. Und es war definitiv „Cross Country“: Der Weg matschig, teilweise durch hohes Gestrüpp, über Stock und Stein, einmal über eine Holzplanke, Berg hoch und runter mitten im Wald, teilweise an einem Fluss entlang. Der Weg toppt auf jeden Fall den von letzter Woche, wo wir unten am Fluss entlang sind und einen Blick auf die Berge, von der Abendsonne beschienen, hatten.
Dort sind wir mit einem von den gelben Schulbussen hingefahren. Von außen sehen die ja echt cool aus, aber von innen sind sie wirklich unbequem. Man will definitiv nicht anderthalb Stunden hin und zurück darin verbringen! Ich wurde jedenfalls wieder dritter Platz! :)

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Donnerstag, 19. September 2019
3. Schulwoche
Am Freitag in Dance haben wir so „shoulder-rolls“ gemacht. Davon habe ich einen riesigen blauen Fleck an meiner Schulter bekommen und zwei am unteren Rücken vom Aufkommen. Körpereinsatz ist auf jeden Fall da. Die nächste Woche über haben wir jeden Tag eine neue Choreo gelernt von professionellen Tanzlehrern. Die erste war auch echt gut, aber die nächste wusste immer nicht wie die Choreo weitergeht und hat am ersten Tag eine zu einfache mit uns gemacht und am Mittwoch eine viel zu schwere, die außer drei oder vier Leute niemand hinbekommen hat! Das war echt deprimierend… Aber ansonsten würde ich sagen, dass, dafür das ich vorher noch nie getanzt habe, ich immer besser werde!

Am Wochenende war ein Grillen mit allen Internationals. Das war echt total cool, weil man mit Leuten aus Mexiko, Brasilien, Korea, Japan, China, Italien und und und reden konnte, sich kennenlernen konnte usw. Zum Beispiel eine Chinesin, die auch Zöliakie hatte, die ich am Buffet bei den glutenfreien Produkten getroffen habe. Einer Japanerin habe ich meine (sehr geringen) japanisch Skills aus der einen Woche Japanisch-Unterricht die ich hatte vorgeführt. Sie war echt beeindruckt! Ein Italiener hat versucht das wenige Deutsch, das er mal im Unterricht gelernt hatte, anzuwenden. Dann haben wir, weil wir so viele Deutsche und Brasilianer waren, Fußball gegeneinander gespielt, Deutschland gegen Brasilien. Ging leider nicht 7:1 aus… Ach, und was wir dann auch noch gelernt haben, war unseren Namen zu tanzen. Weil eine dort ging in Deutschland auf eine Waldorfschule. Und sie hat uns allen gezeigt wie man unsere Namen tanzt. Also ich kann jetzt schon mal sagen, wenn mich jemand ragt, was ich in Kanada alles so gelernt habe: Ich kann meinen Namen tanzen!
Als dann die deutschen Jungs ihre Musik ausgepackt haben und diese über die riesige Box abgespielt haben, wurde es peinlich. Gut, dass niemand so richtig den Text verstanden hat. Außer vielleicht ein paar Wörter, wie Alkohol oder Bier…
Danach sind wir in einer riesigen Gruppe an Deutschen zu einem Jahrmarkt gegangen. Die große Gruppe hat sich aber so langsam aufgelöst und am Ende waren nur noch Luca, ein Junge, der in unserer sogenannten Chlorgruppe Mitglied ist (Wir von Do-It, die am Vancouver Flughafen zusammen saßen und stundenlang über Chlor geredet haben, nennen uns so), ein zweiter Junge, der wirklich nett war, dessen Namen ich leider nicht mehr weiß, noch nie wusste und Paula, das Mädchen, das mit mir auf die gleiche Schule geht. Wir haben dann die drei coolsten Attraktionen ausprobiert. Und man muss sagen, dass Sicherheit hier nicht Großgeschrieben wird… Die beste Fahrt war eine in einem Käfig, wo man einfach nur drin stand und sich selber irgendwie festhalten musste, während dieser vorwärts, rückwärts, über Kopf und sonst wie rumgeschleudert wurde. Dann haben wir uns noch sogenannte "Candy Apples" gegönnt.
ferry and candy apples

Anschließend sind wir in die Mall direkt daneben gegangen, wo wir zu den anderen wieder gestoßen sind. Wir hatten echt Spaß und ich freue mich darauf, alle Leute (nicht nur die Deutschen, auch die ganzen anderen vom Grillen) bei den ganzen Internationalen Aktivitäten wiederzusehen. Am Ende haben Paule und ich uns noch unsere Nägel machen lassen. Die sie sich im Übrigen bei ihren zweimal Sport am Tag, nach drei Tagen, wieder abschneiden musste, da sie sich einen abgebrochen hatte. Mitsamt ihres echten Nagels und sehr viel Blut.
Am Dienstag habe ich Jordan, mit der ich fast immer meine Pausen verbringe, eine kleine Deutschstunde gegeben. Also das übliche: Hallo, wie geht es dir? Mir geht es gut, und dir? Mir auch, danke. Das war echt lustig, weil Kanadier ein paar Laute die wir benutzen nicht richtig aussprechen können. Sie hat sich das wie folgt notiert: Hallo, v get s deer? Mer get s gut und deer? Mer auch*stupid sound i can’t do*.

Am Mittwoch hatte ich dann Cross Country Race-day. Ich wurde von den Senior Girls dritte!! Gut, ich bin auch echt verreckt während dem laufen und danach. Ich habe aber leider nichts dafür bekommen. Nur einen kleinen Applaus. Man konnte $130 Schuhe gewinnen oder auch nur Kleinigkeiten, wenn man zufällig aus allen Teilnehmern gezogen wurde. Luca, den ich dort zufällig getroffen haben, hat sogar was gewonnen! Und ich nicht! Pfff…

Viele hier kommen nach der Mittagspause zurück mit sehr bunten Getränken. Jordan meinte, die sind typisch Kanadisch und echt gut. So ähnlich wie Slushies. Donnerstags sind Paula und ich dann zur Tankstelle gegangen und haben uns die geholt. Und es war echt widerlich… Zucker und Chemie, Geschmacksverstärker und Farbstoff. Das sind wohl die Zutaten, in dieser Reihenfolge.
Freezies

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Donnerstag, 12. September 2019
Eine neue Schulwoche
Eine Stunde nachdem ich den letzten Blog veröffentlicht habe, kam in den Nachrichten, dass hier eine Grundschule in Flammen stand. Sie ist komplett abgebrannt. Gott sei Dank ist das nicht während der Schulzeit passiert. Schlimm genug, dass die meisten Dinge der Kinder und Lehrer jetzt weg sind. Denn hier lässt man alles, was man nicht zu Hause braucht in der Schule. Also das ganze Schulmaterial der Schüler, alles Lehrmaterial der Lehrer, deren Laptops, Sportzeugs der Kids und sämtliche Sportgerät. Ich habe gehört, dass eine Klasse sogar ein Kaninchen gehalten hatte. In Leadership organisieren wir jetzt dafür Spendenaktionen und überlegen uns andere Dinge, die wir für die Schülerinnen und Schüler bzw. Lehrer machen können.

Mit einem Mädchen aus Dance verbringe ich seit Montag immer die Pausen. Wir laufen dann immer im Kreisel durch die Schule, die ist nämlich in einem Kreis aufgebaut und diesen laufe wir. Das machen wohl alle so. Sie ist echt super nett, wir verstehen uns echt gut.

Es gab die letzte Woche sogenannte Try-Outs für Volleyball, wenn man diese Saison dies spielen will. Das ist im Übrigen auch die einzige Möglichkeit sich sportlich zu betätigen von der Schule aus. Dachte ich zumindest. Die vom Volleyball Try-Out meinte jedenfalls, dass wenn ich das noch nie gemacht habe (was ich nicht habe), dann werde ich höchstwahrscheinlich auch nicht ins Team reinkommen. Sie hat mich dann zu Cross-Country verwiesen. Dort laufen wir in der Wildnis oder auf Wanderwegen. Aber kein lockeres Tempo, nein. Wir joggen teilweise schneller als ich es gewohnt bin auf ebener Strecke zu laufen. Nur halt hoch und runter - und wieder hoch. Das erste Training am Freitag war so schlecht, dass ich wirklich unmotiviert war danach. Aber ich habe mich dazu motiviert, es durchzuziehen. Denn es ist nur gut für mich und auch besser, als nur zu Hause zu sitzen. Außerdem gibt es 6 Rennen, an denen man Teilnehmen kann und etwas gewinnen kann. Training ist drei Mal pro Woche, einmal sogar vor der Schule von sieben bis acht. Am Wochenende war ich noch einmal laufen und die Trainingseinheiten am Montag und Mittwoch waren schon viel besser, sie haben mir echt Spaß gemacht!

Am Wochenende war ich mit den anderen Deutschen in der Stadt. Auch wenn es nicht gut ist, einen Tag nur Deutsch untereinander zu reden… Wir haben uns über unsere erste Woche ausgetauscht, auf dem Weg zwei weitere Deutsche getroffen, eine von denen ist auf meiner Schule, der andere kannte Luca. Dann waren wir Poutine essen in der „besten Poutinerie Kamloops“, wie mein Gastbruder meinte. Außerdem haben wir ein paar typisch kanadische Läden und Supermärkt ausprobiert. Wir sind echt eine coole Truppe 😊.

Wegen meines Japanisch-Kurses: Ich habe jetzt zu „creative writing 10“ getauscht, ein Englisch-Kurs, damit ich erstmal ein bisschen besser werde mit der englischen Sprache und dem Schreiben. Außerdem habe ich so einen besseren Ausgleich zwischen erstem und zweitem Semester, sodass ich nicht im zweiten Semester jeden Tag eine Tonne Hausaufgaben machen muss. Und ich habe eine freie Stelle nächstes Semester, wo ich noch einen Kurs reinschieben kann. Also wenn ich mich dazu entscheide, Fotografie zu machen, backen zu nehmen oder nochmal Leadership zu belegen oder so. Der Englischkurs ist jedenfalls ganz cool, wir schreiben halt wirklich viel, der Lehrer gibt uns ein Schlagwort und wir können kreativ sein, schreiben was wir wollen!

Heute ist der Geburtstag von meinem Gastbruder Max. Leslie, meine Gastmutter, hat einen Oreo-Cheesecake gemacht! Darauf freue ich mich schon den ganzen Tag. Außerdem haben wir in Foods heute Muffins gebacken und die Lehrerin hat extra für mich glutenfreies Mehl gekauft! Yey. Außerdem habe ich jetzt auch ein Geschenk für Max! Er hat nämlich auch Zöliakie: Einen wundervollen Lemon-Rasberry-Muffin, selbstgebacken! Die Tradition hier ist, dass jeder dem Geburtstagskind drei Dinge sagt, die er an ihr mag. Wünscht mir Glück dabei… Ich bin nicht besonders gut in so etwas. Ich glaube die haben hier so ein Ding für sowas. Denn im Dance-Kurs machen wir das auch oft: Irgendeiner Person sagen, was sie heute gut gemacht hat oder was man an ihr mag. Apropos Dance: Es läuft ganz okay, Montag bis Mittwoch haben wir nur Jazz gemacht, was ich gar nicht hinbekomme. Ich glaube, ich bin die einzige dort, die noch nie zuvor getanzt hat… Aber heute haben wir eine Hip-Hop Combo gelernt, das war echt cool und hat super viel Spaß gemacht.

Ich habe das Gefühl, das ich mich so langsam richtig einlebe, in meine tolle Familie, in den Schulalltag etc. Es läuft bisher jedenfalls alles super. Ich habe mich btw dazu entschieden den Blog (soweit ich es schaffe) jeden Donnerstag zu updaten. Danke fürs lesen! 😊

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Donnerstag, 5. September 2019
Gastfamilie, erste Tage, Schule etc.
Am Samstag den 31.08.19 um 21:52 Uhr Ortszeit sind wir in Kamloops gelandet. Meine Gastfamilie hat mich vom Flughafen abgeholt und als wir zu Hause waren bin ich sofort schlafen gegangen, weil ich super müde war wegen der Zeitverschiebung. Doch wegen des Jetlags bin ich schon wieder um 6 Uhr aufgewacht… Ja gut.

Meine Familie ist wirklich super! Ich denke hier kann ich mich gut einleben. Sie gucken viel Sport im Fernsehen, was ich auch echt gerne mache. Denn in Kanada laufen die meisten Sportarten im Free-TV für alle zu sehen. Ich habe schon einen kurzen Crash-Kurs in Football Regeln bekommen und kann jetzt so ungefähr sagen was gerade abgeht. Außerdem wird hier viel Eishockey und Baseball geguckt, finde ich super! Shows haben wir auch schon geguckt, wie zum Beispiel vorgestern das Halbfinale von AGT live, was ich noch nie live gesehen habe, sondern immer nur auf YouTube später. Meine Gastmutter kann außerdem super gut kochen. Ich werde auf jeden Fall mit vielen neuen Rezepten zurückkommen!

Am Montag haben wir eine kurze Wanderung auf einen Berg gemacht, von dem man aus auf ganz Kamloops sehen konnte. Echt schön. Blick auf Kamloops

Dann kam mein erster Schultag. In ganz Kamloops sind insgesamt um die 250 internationale Schüler. Auf meiner Schule jedoch nur 6! Das liegt daran, dass die Schule sowieso schon total voll ist. Es sind um genau zu sein 1003 Schüler. Erstmal habe ich den Raum in den ich musste nicht gefunden. Ich musste drei Leute anquatschen um dahin zu gelangen. Dort habe ich dann meinen Stundenplan, eine Karte der Schule und die Stundenzeiten bekommen, das wars. Keine Infos zu wie alles so funktioniert, was man darf und lieber lassen sollte, kein WLAN-Passwort (denn die Schule hat für Schüler ein eigenes WLAN, man darf nämlich sein Handy benutzen) oder sonst was. Also komplett ins kalte Wasser geworfen…

Die Schule sieht aus wie direkt aus einem amerikanischen Highschool Film. Und so fühle ich mich auch dort. Gelbe Schulbusse zur Schule, ein riesiger Football Platz davor und die Sporthalle genau so wie man sich sie vorstellen würde. Außerdem sind überall Sticker und Plakate, die das Schullogo zeigen: „the Vikes“. Der „Schoolspirit“ ist jedenfalls sehr groß. Im ersten Semester habe ich Leadership. Wir organisieren dort Schulevents, die den Spirit stärken sollen oder Sportevents für Groß und Klein. Außerdem müssen wir 20 Stunden „Volunteering“ machen. Das heißt wir müssen 20 Stunden lang irgendwo uns engagieren und mithelfen. Es gibt auf jeden Fall viele Möglichkeiten das zu machen. Zum Beispiel in der Mittagspause oder bei Events, zu denen unser Kurs eingeladen wird, um dort auszuhelfen… Dieser Kurs macht echt Spaß! Ansonsten habe ich noch im ersten Semester Foods, Japanisch und Dance! Nicht wirklich akademisch, diese Kurse kommen im zweiten Halbjahr. In „Foods“ kochen und backen wir, ich freue mich auf jeden Fall auf diesen Kurs, vor allem da ich mit coolen Leuten in einer Gruppe bin. Dance ist auch super, wir werden eine richtige Choreo lernen, auch teilweise unterrichtet von professionellen Tanzlehrern! Diesen Kurs habe ich mit Paula zusammen, die auf meiner Orientation war. Wir verstehen uns richtig gut und verbringen mit den beiden anderen Mädchen, die Internationale Schüler hier sind (eine aus Deutschland, die andere aus Brasilien) immer unsere Pausen. Japanisch ist ganz cool, aber es sind nur jüngere und eher schüchterne Leute dort. Der Kurs an sich macht aber eigentlich Spaß. Wir lernen über die japanische Kultur, Konversation und die Sprache und Schrift. Der Lehrer ist ziemlich cool! Man kann seine Kurse ändern bis nächsten Dienstag. Der einzige Kurs, bei dem ich mir unsicher bin, ist Japanisch, aber ich werde mal gucken.

Der Blick hier ist echt der Hammer. Auf meinem Schulweg fahren wir den Berg, auf dem ich wohne, (von dem man aus sowieso schon einen Mega-Blick hat,) hinunter und haben so eine perfekte Sicht aufs Tal. Von der Schule aus kann man hoch auf die Berge gucken und dabei sein Mittagessen genießen. Einfach nur schön!

Was vermisse ich?
Bisher noch nicht so viel, also zum Beispiel meine Freunde und Familie nicht wirklich, weil ich weiß, dass sie immer nur einen Anruf entfernt sind. Außerdem habe ich schon Zeiten gehabt, indem ich sie länger nicht gesehen habe. Was ich vermisse, ist Leute wirklich richtig zu kennen, zu wissen, dass man morgens an einen Ort geht, an dem man mit Leuten ganz frei reden kann, über alles was man will. In einer festen Gruppe zu sein, einfach das zu haben, was Freundschaft definiert. Natürlich habe ich die anderen Internationalen, aber das ist nicht das Gleiche, weil wir alle versuchen an verschiedenen Punkten Anschluss zu finden. Freunde zu finden. Klar, es sind alle total nett zu einem und reden mit einem über kleine Dinge, aber halt nicht so richtig tief und irgendwie echt. Aber ich bin positiv, dass das noch wird. Außerdem habe ich im schlimmsten Fall noch Paula und die anderen von Do-It. Und natürlich nicht zu vergessen: Meine Gastfamilie!

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